19

Wo kann man noch in Ruhe Verbrechen begehen, wenn nicht in Dänemark? Es gibt da noch ein zweites Land, das genauso geeignet ist: Japan. Der Ehrenkodex ist derselbe, nur sind potentielle Geiseln noch einen kleinen Tick höflicher: Sie würden sogar für ihre Verpflegung aufkommen, aber das brauchen wir zum richtigen Verbrechertum eigentlich gar nicht. Die Polizei ist auch hilfsbereit, und läßt einen durch Kontrollen, in denen man gesucht wird, durch. Die Müllabfuhr übernimmt die Beseitigung etwaiger Leichen.

Was braucht man noch so? Also man nehme ein (gestohlenes) Auto, entführe sich noch ein paar Kumpanen zusammen, aber nicht mehr, als in einem Auto Platz haben. Potentielle Kandidaten sollten auch noch einen gewissen Hang zur Philosophie haben, sonst wird das ganze viel zu langweilig. Und Kettenraucher müssen sie auch sein. (Was den Film für Raucher zur Folter machen könnte.)

19 ist der Versuch ein Roadmovie in Japan zu drehen, was unter anderem an den notwendigen Voraussetzungen scheitert: Schöne Landschaften und leere Straßen. Deshalb ist 19 das erste mir bekannte Roadmovie, das auch in der U-Bahn spielt. Es ist ein wunderbarer Film über völlig durchgeknallte Geiselnehmer und Geiseln, der einfach nur lustig anzusehen ist. In der deutschen Untertitelübersetzung fällt auf, dass ab und zu "Danke." steht, wo sich die Geisel im Japanischen mit "Sumimasen." entschuldigt.

Für 19 gibt es 1/2 mal 19 Euro von gezahlten 6,50.

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