Es ist im allgemeinen nicht gut, wenn ich bei einem Film zuviel an andere Filme denken muss, besonders wenn ich diese
Filme schon verdrängt zu haben meine. Ich muss dazu sagen, dass ich mir gestern die Chance nicht entgehen lassen wollte,
endlich mal einen Film im spanischen Original sehen zu können. Den letzten Film, den ich mir aus einem ähnlichen Motiv
anschauen wollte war He liu / Der Fluss. He liu war so was von langweilig, dass es kaum
auszuhalten war. Der andere Film, der mir spontan einfiel, war Sånger från andra våningen /
Songs from the second floor. Der war auch totlangweilig. Vor allem Dingen haben mich bei Sånger från andra våningen
diese unmotiviert langen Einstellungen genervt, auch wenn das damals nicht in der monetären Wertung zum Tragen kam. Ich
liebe es übrigens auch, wenn ausländische Filme einen englischen deutschen Namen bekommen.
Batallas en el cielo wurde vom selben Regisseur verbrochen, der auch schon Japón gedreht
hat. Batallas en cielo wäre ein klassischer Sex and Crime Film, wenn da nicht etwa 80% des Filmes überhaupt nicht
dazugehörten. Oder warum zeigt uns die Kamera für 15 Sekunden einen Strauch auf dem Mittelstreifen einer mexikanischen
Straße? In Cannes hat Batallas en el cielo wegen explizierter Sexszenen für einen Skandal gesorgt. Die Reaktion wird
nach Betrachten von Batallas en el cielo auch verständlich, da ansonsten nichts geschieht, was auch nur irgendwie
spannend wäre und irgendwie muss man die Zuschauer ja ins Kino locken. Wobei ehrlich gesagt, Al Bundy nach einem
Drittel des Filmes - gefühlt ungefähr bei der Hälfte – erblindet wäre, was für den Rest von Batallas en el cielo
auch keinen großen Schaden mehr ausmacht. Da es keine Handlung gibt, lasse ich mal die übliche Handlungsbeschreibung weg.
Es gab eigentlich nur zwei interessante Sachen in Batallas en el cielo: Ich war sehr beeindruckt, von der Größe der
mexikanischen Nationalflagge, die an einem zentralen Platz täglich aufgehängt wird, so etwa 30 auf 60 Meter, grob
geschätzt. So ein großes Teil haben nicht einmal die Chinesen auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Der zweite
Verwunderungspunkt war die Tankstelle mit Bach-Beschallung. In Amerika gibt es ja mittlerweile ein paar Shoppingmalls,
die Klassik spielen, um unerwünschte Jugendliche fernzuhalten, aber Barockmusik ist mir noch nicht untergekommen.
Ich glaube nicht einmal mit einem Schmerzensgeld von 10 Euro zusätzlich zur Eintrittskarte von 6,50 Euro würde ich mir
Batallas en el cielo wieder anschauen.