Neulich habe ich mich noch darüber beschwert, dass momentan nur Werke laufen, die auf wahren Geschichten basieren. Die
Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit nimmt sich der Lebensgeschichte Ruth Bader Ginsburgs an, die mittlerweile im Supreme
Court der Vereinigten Staaten sitzt und als Ikone der Bürgerrechtsbewegung gilt.
Wir schreiben das Jahr 1956. Als eine von neun Studentinnen an der juristischen Fakultät von Harvard wird Ruth Ginsburg zum
Abendessen des Dekans eingeladen. Sie studiert dort auch Jura, weil ihr Ehemann Martin dort studiert. Während einer
langwierigen Erkrankung ihres Mannes besucht sie die Vorlesungen beider und schafft es, trotz mütterlicher Pflichten auch
noch Jahrgangsbeste zu werden. Nachdem sie ihr letztes Jahr an der Columbia-Universität verbracht hat, gestaltet sich die
Jobsuche umso schwerer, weil keine Kanzlei eine so kluge Anwältin haben möchte. Schlussendlich nimmt sie eine
Professorenstelle an der Rutgers-Universität an, wo sie sich auf geschlechtsspezifische Benachteiligungen in den Gesetzen
spezialisiert. Im Jahr 1970 macht ihr Mann, mittlerweile ein erfolgreicher Steueranwalt, sie darauf aufmerksam, dass in
einem Steuerrechtsfall ein Mann aufgrund seines Geschlechtes benachteiligt wird. Der American Civil Liberties Union (ACLU)
ist der Fall zu heiß, aber Ruth Bader Ginsburg lässt nicht locker.
Man merkt schon, dass Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit mit einem amerikanischen Hintergrund gedreht worden ist. Im
Nachhinein ist es natürlich immer einfach, die erfolgreiche Frau in den Mittelpunkt zu rücken. Wobei ich schon zugeben muss,
dass es Spaß macht, Ruth Bader Ginsburg zuzusehen, wie sie sich eine neue Argumentation für die Berufungsverhandlung überlegt.
Ich war etwas überrascht, dass die Filmabteilung von Alibaba bei Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit involviert war.
Ich kann noch nicht sagen, was der chinesische Einfluss war, aber von mir gibt es für die solide erzählte Geschichte 9 von
gezahlten 9 Euro.