Die Black Box veranstaltet gerade eine Vampirfilmreihe und irgendwie hat es mich in Durst von Park Chan-wook aus dem Jahr
2009 gezogen, der im koreanischen, französischen und englischen Original mit gut lesbaren Untertiteln läuft. Die Vorführung
selbst war nicht ganz pannenfrei, da zwischenzeitlich der Ton optimiert werden musste und auch irgendetwas vor die Linse des
Projektors geraten war.
Ich hatte zuvor schon I'm a cyborg, but that's O.K. von Park Chan-wook gesehen. Durst fühlt
sich wie die dazu passende Vampirversion an. Der katholische Pater Hyun scheint mit seinem Glauben nicht ganz im Reinen zu
sein und lässt sich in einer afrikanischen Versuchsstation mit einem tödlichen Virus infizieren. Aufgrund einer Blutspende
überlebt er als einziger von 500 Probanden die Infektion. Zurück in Korea gilt er als jemand, der Wunder verbringen kann.
Doch recht rasch findet er heraus, dass sein Überleben einen Preis hatte: Die Bluttransfusion enthielt Vampirblut und er hat
sich in einen Vampir verwandelt.
Beim Besuch der befreundeten Familie Ra - Pater Hyun hatte schon zu seiner Zeit als Waisenkind Kontakt - lernt er eine weitere
dunkle Seite seiner Transformation kennen. Denn er fängt an, die Schwiegertochter des Hauses, die wie eine Sklavin behandelt
wird, zu begehren. Dies ziemt sich für einen katholischen Priester natürlich nicht. Mit der Zeit ergeben sich aus dieser
Beziehung immer größere Wirren.
Durst badet geradezu im Filmblut, wobei auf die digitale Variante größtenteils verzichtet zu werden scheint. Dennoch hat mein
Magen nicht mit heftigen Umdrehungen darauf geantwortet. Ungefähr bei Halbzeit ist Durst dann ins komödiantische abgekippt,
als klar wurde, dass die Handlung nicht real sein kann und man sich ein bisschen wie bei
Django Unchained fühlt. Dennoch bleibt Durst mehrdeutig und auch kirchenkritisch. Die Handlung
bleibt immer vielschichtig. Meine Wertung liegt bei 15 von gezahlten 7 Euro.