Chasing Niagara

Chasing Niagara, der zum Teil im englischen Original mit oder ohne deutsches Voiceover und deutscher Synchronisation läuft, wurde mit freundlicher Unterstützung von Red Bull hergestellt. Das erklärt dann auch, warum die Kajakfahrer immer wieder Baseballkappen oder Helme mit einem Aufdruck des österreichischen Brauseherstellers tragen. Chasing Niagara dokumentiert, wie der Mexikaner Rafa Ortiz sich darauf vorbereitet, die Niagarafälle mit einem Kajak herunterzufahren.

Rafa Ortiz gehört zu einem kleinen Grüppchen Verrückter, denen es Spaß macht, Wasserfälle mit einem Kajak herunterzufahren. Jetzt kann man nicht so einfach die Niagarafälle herunterfahren, es bedarf dazu eines gewissen Trainings. Also fährt Rafa Ortiz mit seinen Kumpels verschiedene Flüsse herunter, um die perfekte Technik für die Fahrt über die Niagarafälle einzustudieren. Mit im Team ist Tyler Brandt, der im Jahr 2009 mit einer Fahrt über den Palouse Fall einen neuen Weltrekord aufgestellt. Die Höhe dieses Wasserfalls beträgt 57 Meter, er ist 5 Meter höher als die Niagarafälle. Also muss auch Rafa Ortiz dort herunter.

Beim Fahren über einen Wasserfall mit einem Kajak kommt es auf die richtige Technik an. Bis etwa 12 Meter kann man noch mit dem Kajak waagerecht auf dem Wasser unterhalb des Falls aufkommen. Bei größeren Höhe muss man mit der Spitze voran eintauchen, ansonsten staucht es die Wirbelsäule zu stark zusammen. Man könnte auch sagen, dass das Befahren von Wasserfällen etwas von Taichi hat. Nach intensivem Studium des Wasserfalls sucht man nach einer Linie, die dem fallenden Wasser den geringstmöglichen Widerstand bietet. Man arbeitet nie gegen die Energie des Wassers an. Aber man braucht auch selbst genügend Energie, um sich im Wasser orientiert zu halten. Chasing Niagara liefert genügend Bilder, die die Ästhetik dieses Spiels mit dem Wasser zeigen.

Dass das Ganze nicht ungefährlich ist, zeigen aber auch ein paar Szenen, bei denen nicht ganz klar ist, ob sie gedreht worden sind, weil nun halt das Filmequipment aufgebaut worden ist und genutzt werden will. Einmal wird es am Little White Salmon River gefährlich, aber irgendwie schafft es Rafa Ortiz noch aus den Stromschnellen. Richtig bewusst wird es einem in Mexiko. Das Team war am Vortag den steilsten Wildwasserfluss der Welt, den Rio Santo Domingo heruntergefahren. Am Folgetag soll der Rio Agua Azul mit vielen kleineren senkrechten Wasserfällen befahren werden, da sie ähnlich wie die Niagarafälle sind. Zudem steht der Hubschrauber für die Luftaufnahmen nur noch an dem Tag zur Verfügung. Also fahren vier von Jungs den Fluss herunter, die anderen sind zu erschöpft vom Rio Santo Domingo. Am ersten größeren Wasserfall bekommt einer von ihnen Probleme und taucht nicht gleich wieder auf.

Für Chasing Niagara gibt es von mir 9 von gezahlten 9 Euro, weil trotz der imponierenden Bilder auch immer wieder die Gefahr dieses Sportes deutlich wird.

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