Gestern war in Düsseldorf wieder Japantag und was gibt es besseres als den Japantag mit einem
(deutsch-)japanischen Film zu begehen? Eigentlich nichts. Deswegen war ich wirklich erstaunt, als sich nur eine
hohe einstellige Zahl im Atelier versammelt hatte, um sich Der rote Punkt anzusehen. Ich möchte hier noch einmal
anmerken, dass ich üblicherweise nicht in so schlecht besuchte Filme gehe. Letzten Samstag waren es nach Auskunft
der Kartenverkäuferin immerhin 30 bis 40 Zuschauer in der Vorstellung.
Der rote Punkt –
赤い点 ist
das Regiedebüt von Marie Miyayama, welches im deutschen und japanischen Original mit meistens gut lesbaren
Untertiteln läuft. Der rote Punkt handelt von Aki Onodera, die in Tokyo studiert und in einem kleineren Ort auf
dem Land aufgewachsen ist. In letzter Seite hatte sie öfters von einer Autofahrt als Kind geträumt. Schließlich
bittet sie ihre Mutter, ihr das komische Paket aus Deutschland auszuhändigen. In diesem befindet sich eine
kopierte Karte mit einem roten Punkt irgendwo im Ostallgäu zwischen Peiting und Kaufbeuren. Also macht sie sich
entgegen des Wunsches ihrer Eltern auf den Weg nach Deutschland in eine Gegend, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht
sagen.
Aki Onodera macht sich auf die Suche nach dem roten Punkt, der die Stelle eines Unfalls markieren soll. Dabei
erlebt sie eine Odyssee von Schloss Neuschwanstein zu einer Mareinstatue an einer kleinen Landstraße, auf der
keine Autos fahren, durch. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht. Daher kommt sie zufälligerweise bei der
Familie Weber unter, deren Sohn Elias wieder wegen zu schnellen Fahrens mit dem Motorrad von der Polizei
festgesetzt worden ist.
Der rote Punkt erzählt auf eindrückliche Art von einer Suche nach der eigenen Vergangenheit. Im Mittelpunkt steht
natürlich Aki, die sich nur radebrechend in Deutschland zurechtfindet. Insgesamt ist Marie Miyayama eine
interessante Geschichte gelungen, für die es von mir 8,50 Euro von gezahlten 7,50 Euro gibt. Eigentlich schade,
dass sich so wenige Leute Der rote Punkt zum Japantag angesehen haben.