Elephant

Nach meiner Urlaubspause habe ich mich wieder ins Kino gewagt. Ich muss jedoch gleich anführen, dass ich den Film Die Passion Christi trotz des Feiertags Karfreitag doch etwas unangemessen finde. Das liegt daran, dass ich vergossenem Blut lieber in literarischer Form, sprich als Buch, als auf der Leinwand begegnen möchte.

Na ja, ganz ohne Blut kommt auch Elephant nicht aus. Elephant ist ein ganz langweiliger Kinofilm über das eintönige Leben an einer amerikanischen Highschool. Es gibt keine Drogendealer und Selbstmordgefährdete wie in Die Regeln des Spiels. So hängt eine Steadycam an den Schritten verschiedener Schüler, die sich durch die Räume der Highschool bewegen. Einblendungen nennen uns in diesem dialogarmen Spielchen die Namen der Schüler. So lernen wir John, der sich selbst an Stelle seines betrunken Vaters zur Schule chauffieren darf, Elias, Michelle und auch das Highschool-Traumpaar Nathan und Carrie kennen. Selbst die highschool-interne Bulimiegruppe wird uns vorgestellt.

Also ein ganz normaler Tag, ja, wenn da nicht Eric und Alex in paramilitärischem Outfit bepackt mit Armeetachen in die Highschool kommen würden. Ihr Ziel macht bei dem Motto "Hurra, die Schule brennt." nicht halt, sondern läuft darauf hinaus, möglichst viele Schüler zu eliminieren.

Freunde von Metzel-Schnetzel-Ballerszenen werden von Elephant enttäuscht sein. Selbst als es zum großen Showdown kommt, bleibt die Kamera auf neutral-beobachtender Distanz. Wenn Elephant kein amerikanischer Film wäre, hätte ich gesagt, der Kameramann war bestimmt ein Schweizer. Trotz der schrecklichen Handlung, bleibt Elephant unspektakulär, in gewisser Weise kippt die Stimmung sogar ins Sarkastische. Die krasseste Szene zeigt wie Eric ohne mit den Wimpern zu zucken Alex umlegt, als der ihm seine Erfolge erzählen will.

Für diesen Highschoolkantinenfraß soll ich 7 Euro hinlegen? Nehmen Sie wenigstens diese Kinokarte von 6,50 Euro in Zahlung?

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