Eigentlich war ich am Schwanken, ob ich mir Grabgeflüster antun sollte. Der
Trailer war nämlich grottenschlecht. Aber ich habe mich gestern doch ins
Kino gewagt und es nicht bereut.
In dem walisischen Nest Wrottin Powys geht alles ganz beschaulich zu, wenn
da nicht Fred Featherbed, seines Zeichens Amerikaner und auch
Bestattungsunternehmer, wäre. Er ist davon überzeugt, dass man moderne
Marketingmethoden auch in dieser Branche einführen müsste, zum Beispiel den
Sarg des Monats. Gleichzeitig gibt es auch Konkurrenz: Boris Plots,
traditioneller Bestatter des Ortes. Seine große Liebe ist Betty Rhys-Jones,
die Ehefrau des Stadtrates. Herr Rhys-Jones steht gewaltig unter Stress,
denn die Anforderungen seiner Arbeit, insbesondere die seiner Sekretärin
Meredith, sind doch gewaltig.
Eines Tages verstirbt Ms. Rhys, die Mutter von Mr. Rhys-Jones, unter
mysteriösen Umständen an Vollkornflocken. Mr. Plots wird beauftragt, und
endlich fasst er sich ein Herz. Auf jeden Fall arbeitet er den Plan aus,
Betty zum Schein sterben zu lassen, damit er sie aus ihrer Ehe befreien
kann.
Grabgeflüster trägt ziemlich dick auf und überschreitet zielsicher die
Grenzen guten Geschmacks. Die Beerdigungsshows von Featherbed sind
unschlagbar. Auch das ganze Verwirrspiel um die tote Betty ist
unübertrefflich. Der Film ist ein Muß für Freunde nicht-subtilen englischen
Humors.
Wenn Sie jetzt eine Beerdigung [einer Kinokarte à 6.50 Euro] nehmen,
bekommen Sie zweite für die Hälfte. Das ist Ihnen noch zu teuer? Ich biete
Ihnen die zweite auch zu einem Viertel an. Sie sind einverstanden? Gut das
macht dann 8.13 Euro.