Als ich über Jungs- und Mädelsfilme nachgedacht habe, habe ich noch
erwartet, dass Ihr jetzt zur Einstimmung auf Hero mal kurz Everybody was
kong-fu fighting anstimmen könntet. Aber wenn Zhang Yimou einen Kongfufilm
macht, kommt eben kein Kongfufilm heraus. Die Werbung für The Bulletproof
Monk und Terminator 3 im Vorspann war dann doch etwas deplatziert.
China etwa 230 v. Chr.: Der spätere erste chinesische Kaiser Qin Shi Huangdi
ist als König von Qin ungefähr so beliebt wie Fußpilz, weil er die sechs
noch existierenden Königreiche erobern möchte. Deshalb haben sich immer
wieder Attentäter auf den Weg zu seinem Hof gemacht, um ihn umzubringen. Dem
Namenlosen Helden (Yingqiong) ist es gelungen, drei der meistgesuchten
Attentäter auszuschalten: Weiter Himmel (Chang Kong), Zerbrochenes Schwert
(Cao Jin) und Fliegender Schnee (Fei Xue).
Im Gespräch mit Qin Shi Huangdi entwickelt der Namenlose mehrere Versionen
der Erzählung, in der auch noch die Dienerin von Zerbrochenes Schwert namens
Leuchtender Mond (Guang Yue) eine Rolle spielt. Ähnlich wie in Lola rennt,
spinnen sich die Geschichten, die jeweils mit unterschiedlichen Farben
unterlegt sind. Diese Geschichten machen den Film äußerst interessant. Wer
erzählt jetzt die Wahrheit? Was ist nur Erfindung?
Die Freunde der asiatischen Kampfkunst kommen auch nicht zu kurz. Die Szenen
sind sehr kunstvoll ausgeführt, gleiten aber nie auf das Niveau einer
Jackie-Chan-Prügel-Klamotte herab.
Mich haben besonders die historischen Details beeindruckt: Qin Shi Huangdi
ist einem Terrakottakrieger nachgebildet, mit dem Haarknoten auf der rechten
Seite und der kassettenartig geformten Rüstung. Die Pferdewagen sind zwei
aus Bronze gefertigten Wagen nachgebildet, die zusammen mit den
Terrakottakriegern ausgegraben worden sind. Es gibt auch noch ein Anspielung
auf die Schriftzeichenvereinfachung, die Qin Shi Huangdi initiiert hat.
Ich gebe Dir noch 2,3 Messermünzen, damit Du den Film noch einmal spielst.
8,7 sind nicht genug, 11 Messermünzen aber ausreichend.