Sollte es einen beunruhigen, wenn ein Schweizer Film einen anderen Namen in der deutschen Version bekommt? Ein
Sommersandtraum ist bei unseren südlichen Nachbarn unter dem Namen Der Sandmann gestartet. Ich bin auch nicht
sicher, ob wir eine synchronisierte Version zu sehen bekommen haben. Es klang fast so.
Benno arbeitet in einem Briefmarkenfachgeschäft in Zürich. Seine Nachtruhe wird empfindlich durch die
Gesangsversuche der Cafébesitzer Sandra gestört, die unbedingt meint, sich in ihrem Café direkt unterhalb von
Bennos Schlafzimmer zu nachtschlafender Zeit auf ihren großen Auftritt vorbereiten zu müssen. Kurz gesagt, die
beiden mögen sich wie Hund und Katze, was dazu führt, dass Benno seinen Kaffee meist zu spät und ohne heiße Milch
genießen darf.
Bennos Leben hätte so schön mit seiner Freundin Patrizia weitergehen können, mit der er wegen ihrer Äußerlichkeiten
zusammen ist. Benno fängt an, immer häufiger von Sandra zu träumen, die ihm eigentlich überhaupt nicht gefällt.
Sein Chef im Briefmarkenladen findet leider immer öfter Sandspuren und es stellt sich heraus, dass Benno zunehmend
in der Gegend verstreut. Blöderweise eignet sich der Sand auch noch dazu, Leute sofort in den Schlaf zu schicken.
Am liebsten wäre es Benno ja, wenn dies nicht auffiele. Aber alle Versuche, dies zu vermeiden, schlagen fehl.
Ich bin mir nicht sicher, ob Ein Sommersandtraum als Komödie durchgeht. Die tragischen Momente sind durchaus
vorhanden. Nach Ein Sommersandtraum habe ich mich sehr durcheinander gefühlt, als ob man aus einer magischen Welt
zurückgekehrt wäre. Auf jeden Fall fühlt man sich unwillkürlich sehr zerstreut, und das wahrlich in einem eher
wörtlichen Sinne. Ein Sommersandtraum hat durchaus surreale Momente, die aber auch liebevoll inszeniert worden
sind. Ich habe noch nie so auf die Kakteen in einem Film geachtet. Deswegen gibt es auch einen Cleistocactus
smaragdiflorus im Wert von 10,50 Euro für meine Kinokarte von 7,50 Euro.