El abrazo de la serpiente hat einen Bezug zu einem Ort, der in Die Mitte beinahe als
Mittelpunkt Hessens Erwähnung gefunden hätte: Grünberg in Hessen. Mücke, der Ort im Mittelpunkt Hessens, ist die
nordöstliche Nachbargemeinde von Grünberg. Aus Grünberg stammt Theodor Koch-Grünberg, ein Ethnologe und Erforscher
Amazoniens. Ebenfalls im Amazonasgebiet unterwegs war der Botaniker Richard Evans Schultes. El abrazo de la serpiente, den
ich in der deutschen, spanischen, englischen, portugiesischen, lateinischen und einige Indiosprachen umfassenden
Originalversion mit meist gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, ist von den Tagebüchern dieser beiden Forschern inspiriert.
Zu Anfang sieht man einen Schamanen am Ufer eines Urwaldflusses stehen, als sich ein Kanu mit einem anderen Indio und einem
Weißen nähert. Es stellt sich heraus, dass dieser doch sehr abweisende Schamane die letzte Hoffnung für den weißen Forscher
namens Theodor Martius ist, dessen lebensgefährliche Krankheit zu überwinden. Nach einiger Überzeugungsarbeit machen sich die
drei auf die Suche nach einem Kraut namens Yakruna. Und dieses Kraut interessiert dann auch den Biologen Evan, der etwa 30
Jahre später basierend auf den Beschreibungen Theodor Martius' sich aufgemacht hat, um eben dieses Yakruna zu finden.
El abrazo de la serpiente nutzt die eigentümliche Anmutung des Schwarzweißfilms, um uns in eine verlorene Vergangenheit
zurückzubringen. Es geht in El abrazo de la serpiente um den Einfluss der weißen Siedler auf die Kulturen des Amazonasbeckens
an der kolumbianisch-brasilianischen Grenze, wobei auch Peruaner vorkommen. Kautschukanbau und christliche Missionare werden
thematisiert. Insgesamt überwältigen die Sinneseindrücke aus El abrazo de la serpiente, auch wenn gefühlt ein Drittel von El
abrazo de la serpiente Fahrten auf Urwaldflüssen waren. Dafür gibt es von mir 15 von gezahlten 8 Euro. Ein Sonderpreis gehört
einer der überraschendsten Verbindungen zwischen zwei Zeitebenen, die ich jemals gesehen habe.