Free Speech Fear Free ist ein englischer Dokumentarfilm, den ich gestern im englischen, russischen und deutschen Original
mit gut lesbaren deutschen und englischen Untertiteln gesehen habe. Free Speech Fear Free ist insofern besonders, als dass
Free Speech Fear Free auf einer Idee des 15-jährigen Schülers Tarquin Ramsay basiert, der einfach verstehen wollte, was es
mit Meinungs- und Redefreiheit zu tun hat.
Tarquin Ramsay interviewt zuerst seine Klassenkameraden und Lehrer, landet jedoch recht schnell bei einer weißrussischen
Theaterkompanie, die das Land verlassen musste, weil sie zu viele Tabuthemen thematisiert haben. Nun ja, fast alles gehört zu
den Tabuthemen in Weißrussland. Zu den Unterstützern der Theatertruppe gehört Jude Law und irgendwie hat Tarquin Ramsay auch
Kontakt zu Julian Assange bekommen. Und irgendwo kippt dann Free Speech Fear Free in einer Richtung, wo Meinungsfreiheit
durch staatliche Überwachung gefährdet wird. Fast alle englische Computerexperten oder Journalisten, die zu diesem Thema
befragt werden, leben in Berlin, weil Ihnen das Vereinigte Königreich nicht mehr sicher genug erscheint.
Eine der schillernden Figuren, die in Free Speech Fear Free gezeigt werden, ist der Lovepolice-Aktivist, der mit seinem
Megaphon mehr oder weniger sinnvolle Sprüche herauströtet und regelmäßig von Polizisten in seinem Handeln wegen Störung der
öffentlichen Ordnung verhaftet werden soll. Nur haben sie keine Handhabe, weil alles durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist,
wobei Free Speech Fear Free eine eher englische Ansicht vertritt, wonach alles Mögliche gesagt werden darf. Man kann halt
nicht verhindern, dass Leute sich dadurch lächerlich machen, dass sie einen militanten Islamismus propagieren.
Ein Grundkosens von Free Speech Fear Free war, dass Meinungs- und Redefreiheit die Grundlage für eine Demokratie ist. Wenn
man nicht frei diskutieren kann, wie gewisse Probleme gelöst werden sollen, können keine Lösungen gefunden werden. Der
gesamte Gesetzgebungsprozess beruht darauf, dass unterschiedliche Meinungen gehört werden. Zur Meinungsbildung gehört auch
unbeeinflusste Berichterstattung, damit sich jeder ein eigenes Bild von der Realität machen kann. Inwieweit diese beeinflusst
wird, mag jeder für sich entscheiden. Ich bin gespannt, ob diese Email wegen zweier kritischer Worte in einem Filter von
Regierungsorganisationen hängen bleibt.
Von mir gibt es 15 Euro für Free Speech Fear Free für den vollen Eintrittspreis von 8 Euro.