Ist es wirklich erst knapp ein Jahr her, als wir uns die Schweizer und die türkische Fußballmannschaft bei der
größten Freiluftduschaktion seit Erfindung des Rasensprengers angesehen haben? Vielleicht liegt das an meiner
Arbeit, aber es fühlt sich wie mindestens zwei Jahre an. Wer hätte damals auch gedacht, dass neben der deutschen
Mannschaft selbst die türkische die härteste Nuss auf dem Weg ins Finale wäre. Ein paar Türken meinten damals
wirklich es seien die Portugiesen. Lachhaft!
In Berlin ist ein Dokumentarfilm über Berlin, der im deutschen, englischen und türkischen (ich hoffe es ist kein
Kurdisch) Original mit nicht wirklich lesbaren Untertiteln läuft. Noch schwieriger als einen Dokumentarfilm über
eine Stadt zu entwerfen, ist es einen solchen zu rezensieren. Ich glaube nicht, dass mir Kairo all inclusive, der
bis letzte Woche noch im Kino war, dabei helfen könnte.
In Berlin ist der Versuch, mit Hilfe mehr oder weniger bekannter Persönlichkeiten ein Bild von Berlin zu entwerfen.
Das geht vom Büdchenbesitzer in Kreuzberg bis zu Wowi, der nach Alles auf Zucker
wieder einmal sich selbst geben darf. Ansonsten sehen wir mehr oder weniger bekannte Berliner Gebäude und etwa
100mal den Fernsehturm auf dem Alexanderplatz.
Mein vollstes Mitgefühl gilt der Exil-Freiburgerin, die sich innerhalb der ersten 15 Minuten äußern darf: „30 Jahre
Berlin. Sie wissen gar nicht, wie ich gelitten habe.“ Ehrlich gesagt, mir haben auch schon 2 Stunden In Berlin
gereicht. Trotz einiger witziger Passagen reicht es nur zu 0 von gezahlten 7 Euro.