In den Gängen spielt in einem mir nicht unbekannten Millieu: Der Nachtverräumung in einem Großmarkt. Christian Grunert
bekommt einen Job in der Getränkeabteilung, wo er von Bruno eingearbeitet wird. Am Kaffeeautomaten lernt er Marion Koch
kennen, die in der Süßwarenabteilung arbeitet. Christian ist ein schüchterner Mensch, der wegen seines Sprachfehlers auch
nicht viel spricht. Marion sieht hübsch aus und ist etwas forscher.
In den Gängen zeichnet auf eine sehr lakonische Art das Leben einer Schicksalsgemeinschaft in einem ostdeutschen
Lebensmittelgroßmarkt in den 1990er Jahren. Ein Teil der Belegschaft stammt aus einer volkseigenen Speditionsgesellschaft.
Das Lager ist nach der Wende aufgekauft und in einen Großmarkt verwandelt worden. Das Fahren von Flurförderfahrzeugen,
umgangssprachlich auch Gabelstapler genannt, ist aber auch nicht viel anders als das Autofahren. Die Fortbewegungsrichtung
ist halt eher seitlich. Das gilt auch für die soziale Entwicklung der gesamten Angestellten im Markt, deren Träume von einem
Balearenurlaub eher nicht in Erfüllung gehen.
Mir ist immer noch unklar, wie es In den Gängen schafft, eine solche besondere, liebevolle Stimmung aufzubauen. Vielleicht
liegt es daran, dass jeder von den Mitarbeitern seine Ecken und Kanten hat, aber auch verletzlich ist und eben nicht wie ein
glattgeschliffener Kiesel wirkt. Von mir gibt es 20 Euro für die Kinokarte zu 9,50 Euro.