Zuerst einmal möchte ich um eine Erinnerungsmail bitten, falls ich dieses Jahr wieder eine Liste der besten und
schlechtesten Kinowerbungen aufstellen sollte. Was sich momentan DMAX – Das Fernsehen für die tollsten aller Menschen –
Männer leistet, ist einfach unter aller Kanone. Wer es mir nicht glaubt, gehe selbst ins Kino.
Der Juni an sich ist ein besonderer Monat, wenn man mal von der Kleinigkeit absieht, dass ich in selbigen geboren bin.
Kinotechnisch ist er zumindest ein Garant für schräge Filme, wie ich seit A Snake of June
gesehen habe. Ja, Junischlangen haben es in sich. Da sind Junikäfer – Junebugs nicht viel anders.
George Johnsten kommt eigentlich aus Pfafftown, North Carolina, lebt jetzt aber in Chicago. Seine frisch verheiratete Frau
Madeleine ist Besitzerin einer Galerie für zeitgenössische Kunst. Da der noch nicht berühmte Künstler David Wark, den man
bei näherem Kennenlernen für geistig umnachtet halten könnte, in der Nähe von Georges Familie wohnt, entschließt man sich,
die Fahrt mit einem Vorstellungsbesuch bei Georges Familie zu verbinden.
Madeleine, gespielt von Embeth Davidtz, ist ein klassisches Bild von Nordosten-Staaten-Bürgertum und hat mich stark an
unsere Professorin für interkulturelle Studien an der FH erinnert. Das so ein Verhalten im Bible-Belt nicht gerade gut
ankommt, ist verständlich. Ähnlich wie in MY BIG FAT GRΣΣK WEDDING,
wo sich die etwas konservativeren Eltern an die griechische Schwiegertochter in spe gewöhnen müssen, wird Madeleine mit
einer etwas hinterwäldlerischen Vergangenheit ihres Ehemanns konfrontiert. Dabei sind die Eltern nicht wirklich das
schlimmste. Georges Bruder Johnny scheint nichts wirklich auf die Reihe zu bekommen. Er sitzt einfach nur rum und sagt
nichts, weil er denkt, dass alle ihn für blöd halten. Seine Frau Ashley hofft, dass er durch die Geburt ihres Kindes mit
dem imaginären Namen Junebug wieder zur Besinnung kommt.
Junebug hat eine leisen und subtilen Humor, der des öfteren von Ashleys Gebabbel unterdrückt wird. Aber zur Not kannst Du
ja rüberkommen und wir können reden. Aus Schraubenzieherperspektive wäre alles doch viel einfacher.
Ich persönlich bin mit dem Kartenpreis von 6,50 Euro und der deutschen Untertitlung des englische Originals ganz zufrieden.
Deshalb wünsche ich unter anderem auch Gottes Beistand für diese Familie und alle anderen Kinobesucher.