Im Labyrinth des Schweigens spielt gegen Ende der 1950er Jahren in Deutschland. Der junge Staatsanwalt Johann Radmann
beschäftigt sich hauptsächlich mit Verkehrsdelikten, auch wenn er bei unbemittelten Damen mit Folgen für sein eigenes
Portemonnaie auf Recht und Gesetz pocht. Eines Tages erscheint der Reporter Thomas Gnielka der Frankfurter Rundschau und
wirft der Staatsanwaltschaft Frankfurt Untätigkeit in Bezug auf die Verbrechen in Auschwitz vor. Da der Oberstaatsanwalt die
Sache auf sich beruhen lassen will, greift Radmann die Sache auf eigene Faust auf.
Radmann verkehrt immer häufiger in den Kreisen von Gnielka, wo er wieder auf die unbemittelte Dame trifft, aber auch den
Maler Simon Kirsch trifft, der im Lager Auschwitz inhaftiert war. Er bekommt gegen den Willen des Oberstaatsanwaltes
Rückendeckung durch den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der ihn mit der Leitung der Ermittlungen beauftragt.
Nachdem die ersten Lagerinsassen ausgesagt haben, wird der Umfang der Ermittlungen immer deutlicher, aber auch die
Schwierigkeiten nehmen zu. Denn andere Behörden unterstützen die Staatsanwaltschaft Frankfurt nicht, sondern decken eher die
Täter. Es ist rechtlich sowieso schwierig, da außer Mord alle anderen Straftaten verjährt sind. Angesichts der Gräueltaten
mit denen sich Radmann auseinandersetzen muss, verfällt er immer mehr Alkohol und Zigaretten, welche in der damaligen Zeit
die einzigen Ausfluchtsmöglichkeiten waren. Eine psychiatrische Behandlung war noch unbekannt und da ist Schweigen wahrlich
Gold in solchen Fällen.
Im Labyrinth des Schweigens verdichtet die historischen Fakten auf den Kampf von Johann Radmann, der alles andere dem
Prozess unterordnet. Historisch dürfte Fritz Bauer eine wesentlich stärkere Rolle gespielt haben, da er dafür gesorgt hat,
dass das Landgericht Frankfurt für Gerichtsverfahren, die das Lager Auschwitz betreffen, zuständig ist. Außerdem basiert die
Figur des Johann Radmann auf zwei jungen Staatsanwälten, die sich damals um die Ermittlungen kümmerten. Im Nachhinein stört
mich diese Art der dramatischen Bearbeitung ein wenig, so dass es bei 8 von gezahlten 8 Euro bleibt.