In einem Land, das es nicht mehr gibt

In einem Land, das es nicht mehr gibt zeigt uns einige Momente aus den letzten Tagen der DDR. Die Abiturientin Suzie Schulz wohnt in einem Vorort von Berlin und möchte bald studieren. Da wird sie von der Volkspolizei mit einem verbotenen Buch erwischt und darf sich danach mit den sozialistischen Produktionsbedingung im Kabelwerk auseinandersetzen. Auf dem Weg dorthin wird sie von einem Fotografen in der Straßenbahn fotografiert und ihr Bild erscheint in der Sibylle, dem Gegenstück zur Brigitte in der BRD. Ihre jüngere Schwester Kerstin hat den Traum Mannequin zu werden und schreibt daher an die Redaktion, dass sie viel geeigneter als ihre Schwester ist. Sowohl das Foto in der Sibylle als auch die Rückantwort erfreuen Vater Klaus Schulz überhaupt nicht. Denn er macht sich immer mehr Sorgen und versucht, möglichst unauffällig zu sein, damit er nicht noch mehr Wartburgs am Abend aus Gefälligkeit für Parteigenossen reparieren muss.

Suzie macht dennoch sich auf den Weg nach Berlin zum VHB Exzellenz, einem Betrieb, der DDR-Mode ins Ausland verkauft, um die ersehnten Devisen zu erhalten. Dort erlebt sie eine eigene Welt mit Kleidungsstücken, die sich niemand leisten kann. Zudem gibt es einige Freigeister, die aber immer wieder mit dem System in Konflikt kommen und auch nicht arbeiten dürfen. Ohne die grauen Eminenzen von der Staatssicherheit geht auch in diesen Kreisen nichts.

In einem Land, das es nicht mehr gibt kondensiert auf einen Sommer die Gefühlswelt der DDR mit all ihren Widersprüchen. Ich hätte nicht gedacht, dass dort wie in China Beziehungen so wichtig gewesen waren. Man kann auch erahnen, dass die Willkür des Staates und seines Fürsorglichkeit, wenn man sich anpasst, nahe beieinander liegen. In einem Land, das es nicht mehr gibt spricht natürlich auch durch die gezeigten Modekollektionen optisch an. Von mir gibt es 15 von gezahlten 10 Euro.

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