Ich bin mir nicht sicher, ob es noch Zeit ist, ein gutes neues Jahr zu wünschen. Licorice Pizza, den ich gestern im gut
lesbar untertitelten englischen, und nicht untertitelten japanischen und - wie ich meine - spanischen Original gesehen habe,
spielt in einer ganz anderen Zeit: Den siebziger Jahren. Ich befand mich noch in gedanklichen Verstrickungen, mit welcher
Sorte Lakritz man denn eine solche Licorice Pizza belegen würde - wahrscheinlich eher Katzenpfötchen als dänisches
Salmiaklakritz; da stellt sich heraus, dass dieses Wort ein Synonym für Vinyl-Schallplatten darstellt. Die älteren werden
sich vielleicht noch an die Farbe und Form dieser Gegenstände erinnern.
Gary Valentine ist 15 Jahre alt, als er beim Fotoshooting für das Highschool-Jahrbuch auf die 25-jährige Alana trifft, die
den Fotografen unterstützt. Gary ist Schauspieler, Geschäftsmann und Selbstdarsteller in einem. In Amerika scheint so etwas
möglich zu sein. Hierzulande würde man auf eine solidere Schulbildung Wert legen. Auf jeden Fall fragt Gary, ob sie sich
treffen können. Daraus entwickelt sich eine abwechslungsreiche Geschichte darüber, was 15- oder vielleicht auch 16-Jährige in
den USA alles dürfen und was nicht dürfen. Kurze Zeit später findet sich Alana in einem Flugzeug an der Seite von Gary, weil
er eine erwachsene Person als Aufpasser im Bundesstaat New York braucht.
Licorice Pizza lebt von Garys Drang, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Dazu hat er interessante Verbindungen in die
Geschäftswelt, die Alana gerade nicht vorzuweisen hat. Dafür gibt der Altersvorsprung andere Vorteile. Ich fühlte mich gut
unterhalten und vergeben 13 von gezahlten 11,50 Euro.