Moonlight, das die Geschichte von Little Chiron Black erzählt, hat mich den ganzen Tag darüber nachdenken lassen, was
einen guten Film ausmacht. Unzweifelhaft hat Moonlight den Oscar für den besten Film gewonnen. Bislang war ich davon
ausgegangen, dass unverhoffte Wendungen oder eine Art Katharsis einen Film interessant werden lässt. Moonlight hat wenig
davon, und wenn, dann passiert es in Szenen, die nicht gezeigt werden.
Moonlight spielt in einem Amerika, das in den Werken von Woody Allen niemals auftauchen würde. Es handelt sich nicht um die
White Upper Class, in der einem das Geld in den Schoß fällt, wenn man es nur richtig anstellt und man sich auch nicht dafür
anstrengen muss. Die Personen in Moonlight sind allesamt schwarz, leben in einem Viertel in Liberty City, einem Stadtteil von
Miami in Florida, wo nur wenigen das Geld nur so zufällt. Und wenn dies so ist, hat es meistens eine Verbindung zum
Drogenhandel. Man könnte sagen, die Verhältnisse sind prekär und es gelten eigene Gesetze. In diesen Verhältnissen wächst
Chiron auf, der von allen nur Little genannt wird. Und er ist wahrhaft der kleinste in der Gruppe der Jungs, so dass er sich
auch nicht wehren kann. Infolgedessen versteckt er sich eines Tages in einem Haus, das dem Dealer Juan gehört. Dieser bringt
ihn nach einer Übernachtung zurück zu seiner Mutter. Denn Chiron ist recht wortkarg und hat nicht viel von sich erzählt.
Moonlight erzählt die Geschichte von Little Chiron Black in drei Abschnitten, wobei Chiron im ersten noch in der Grundschule
ist. Im zweiten ist er auf der Highschool und der dritte ist einige Jahre nach der Highschool angesiedelt. Diese Aufteilung
lässt Moonlight zu einem nachdenklichen Film werden. Denn es ist ja etwas passiert in der Zwischenzeit, auch wenn Chiron
nicht viel darüber sagt. Von mir gibt es für Moonlight 10 Euro für den vollen Kartenpreis von 9,50 Euro.