Ich habe am Mittwoch meinen Aufenthalt in Freiburg genutzt, wieder mal die Gefilde des Friedrichbau-Kinos zu besuchen.
Auf dem Programm stand diesmal Mr. Shi und der Gesang der Zikaden, der im englischen, chinesischen und Farsi-Original mit
gut zu lesenden Untertiteln läuft. Allerdings ist die Untertitelung nicht ganz durchgängig und besonders beim Chinesischen
etwas unpräzise.
Herr Shi ist im Alter von etwa 70 Jahren aus Beijing in das amerikanische Provinznest Spokane, Washington gekommen, um seiner
Tochter nach ihrer Scheidung beizustehen. Yilan, die Tochter, die nach einer Eisenbahnstation in Shanxi benannt worden ist,
sieht das nicht ganz so positiv. Ihr fällt ihr Vater eher zur Last, da er kaum Englisch spricht und sich nur rudimentär mit
den anderen Bewohnern verständigen kann. Zum Glück trifft er in einem Park eine Frau iranischer Herkunft, die ihn
interessant findet. Yilan zieht es dagegen vor, sich abends mit Freunden zu treffen, als sich mit ihrem Vater zu
unterhalten.
Mr. Shi und der Gesang der Zikaden handelt von den Schwierigkeiten interfamiliärer Kommunikation und auch den Beschränkungen,
die die Benutzung gewisser Sprachen mit sich bringt. Gerade das, was nie zum Thema gemacht wird, rächt sich eines Tages
auf eine unvorhergesehene Weise. Mr. Shi und der Gesang der Zikaden macht es auf ganz leise Art augenfällig, was alles
passieren kann. Man hofft, dass man nicht wie eine Zikade 17 Jahre darauf wartet, endlich singen zu können.
Für Mr. Shi und der Gesang der Zikaden gibt es 7,50 Euro von gezahlten 6,50 Euro.