National Bird

Vielleicht hätte das amerikanische Militär es angesichts der Invasion von Cosplayern in Düsseldorf es einmal mit der Strategie des Kawaii versuchen sollen. National Bird, den ich gestern in einem von Umbaumaßnahmen betroffenen kleinen Saal im Bambi auf Klappstühlen in der englischen und Dari-Originalversion mit teilweise wirklich nicht lesbaren Untertiteln gesehen habe, dokumentiert die Folgen des Drohnenkriegs in Afghanistan.

Die Beteiligten, allesamt Mitarbeiter des amerikanischen Militärs, stehen mit einem Fuß im Gefängnis, weil sie Gefahr laufen, geheimes Material preiszugeben. Das führt dann dazu, dass eine normale Betreuung psychischer Traumata nicht möglich ist, weil normale Psychiater nicht die Erlaubnis haben, entsprechende Staatsgeheimnisse zu erfahren. Auch die Aufgabenverteilung zwischen Drohnenpiloten, Kameraführer und Identifizierungsabteilung mutet abenteuerlich an, weil die Zielsetzungen total unterschiedlich sind. Irgendwie wird dabei die Haager Kriegsrechtsordnung, die militärische Einsätze auf wehrfähige Truppen einschränkt und Zivilisten schützen soll, ziemlich verdreht.

Wim Wenders und Errol Morris, der auch schon The Fog of War gedreht hat, als Produzenten haben mit National Bird die verstörenden Seiten des Kriegs gegen die Taliban in Afghanistan aufgezeigt. Von mir gibt es 10 Euro für den umständehalber reduzierten Eintrittspreis von 5 Euro.

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