Mein Religionslehrer meinte, das Christentum sei eine Arme Leute-Religion. Mit Papst Franziskus sitzt seit langem jemand
auf dem heiligen Stuhl, der sich auch an diesen Teil der christlichen Religion erinnert. Wim Wenders hat im Rahmen von Papst
Franziskus - Ein Mann seines Wortes, den ich gestern im deutschen, spanischen, italienischen, portugiesischen, englischen,
hebräischen und vermutlich arabischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, Szenen aus dem Wirken von Jorge
Mario Bergoglio zusammengestellt, die diese Botschaft verdeutlichen.
Dokumentationen über geistliche Führer sind immer ein bisschen heikel, wie ich schon mit
10 Fragen an den Dalai Lama und Dalai Lama Renaissance
erfahren durfte. Spirituelle Führer sind rhetorisch gut geschult und sie haben den Vorteil, dass sie über Glaube, Liebe und
Hoffnung sprechen dürfen, ohne besonders konkret werden zu müssen. Das ist ja auch ihre Aufgabe. Auf eine gewisse Weise
unterscheidet sich Papst Franziskus insofern, als dass er wirklich in Gefängnisse fährt, sich mit Arbeitern trifft,
Krankenhäuser in Afrika besucht und sich immer wieder nicht zu schade ist, Leuten am Rande der Gesellschaft die Füße zu
waschen.
Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes verknüpft die Botschaft des jetzigen Papstes mit der Lebensgeschichte des
Franziskus von Assisi, welche in fiktiven Rückblenden erzählt wird. Dadurch wird noch einmal deutlich, welche Bedeutung der
brüderliche Dialog für Papst Franziskus hat. Mich hat überrascht, dass all die Initiativen von Papst Franziskus unter dem
Radar der deutschen Nachrichten stattfinden. Somit ergänzt Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes die Berichterstattung,
die wir erhalten. Natürlich vertritt Wim Wenders mit seinen Aussagen auch eine gewisse Botschaft, die genauso eingefärbt sein
kann. Für diese Einblicke gibt es dennoch von mir 11 Euro für die Kinokarte von 8,50 Euro.