Simindis kundzuli ist der erste georgische Film in dieser Reihe, der unter dem deutschen Namen die Maisinsel läuft. Ich
habe mir Simindis kundzuli gestern in der abchasischen, georgischen und russischen Originalversion mit gut lesbaren
Untertiteln angesehen. Da in Simindis kundzuli nicht so viel gesprochen wird, war eine Synchronisation nicht notwendig.
Der Fluss Enguri trennt Abchasien vom Rest Georgiens, so dass dort ab und zu auch georgische Zöllner Patrouille fahren.
Simindis kundzuli zeigt den Fluss aber nicht von der georgischen Seite. Nach dem Frühjahrshochwasser bilden sich immer wieder
temporäre Inseln, die die Bauern aus der Gegend nutzen, um dort Mais anzubauen. Ein abchasischer Bauer besetzt eine solche
Insel im Frühjahr eines unbenannten Jahres. Im Schlepptau hat er ein junges Mädchen aus dem Dorf, irgendwo zwischen 12 und
16 Jahren alt, das vielleicht seine Nichte sein könnte. Die beiden bauen eine Hütte auf der Insel und pflanzen Mais, der im
Herbst geerntet werden soll. Das Mädchen erregt immer wieder die Aufmerksamkeit der georgischen Patrouillen und ganz sicher
ist die Gegend sowieso nicht, denn aus dem Wald hört man regelmäßig Schusssalven.
Hwal von Kim Ki-Duk hat erstaunliche Ähnlichkeit zu Simindis kundzuli, auch wenn sich die
Gewässer unterscheiden. Beide leben von nichtverbaler Kommunikation und beide Male soll ein älterer Mann auf eine junge Frau
aufpassen, die es mit fremden Männern zu tun bekommt. Gerade das Fehlen von Sprache macht Simindis kundzuli und Hwal so
ausdrucksvoll. Von mir gibt es in Analogie zu Hwal 13 von gezahlten 8 Euro, was die mittlerweile gestiegen Kinopreise
widerspiegelt.