Nebesa, den ich gestern im serbischen, englischen und deutschen Original mit meist gut lesbaren Untertiteln gesehen habe,
ist ähnlich wie Corpus Christi in einer ungewohnt religiösen Umgebung angesiedelt. Nebesa
beginnt mit der Geschichte von Stojan.
Stojan war lange Zeit nicht gläubig. Er war eher bekennendes Mitglied der kommunistischen Partei Jugoslawiens. Während einer
Nacht im Jahr 1993 geschieht im Waschhaus seines verarmten Stadtviertels etwas Ungewöhnliches. Stojan bekommt einen
Heiligenschein, der ihm irgendwie überhaupt nicht zusteht. Also versucht er ihn mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln
loswerden. Insofern handelt der erste Teil von Nebesa von der Sünde. Der zweite Teil namens Gnade spielt im Jahr 2011,
während der dritte Teil mit dem Namen das goldene Kalb im Jahr 2026 spielt.
Nebesa hat eine recht grobschlächtige und auch blutige Bildersprache, die mich immer wieder etwas verwundert hat. Tiefe
Gläubigkeit trifft immer wieder auf Aberglaube. Dennoch überzeugt Nebesa durch eine ungewöhnliche Art von Humor und eine
Verwicklung der drei Teile, die so auch überhaupt nicht vorhersehbar war. Daher gibt es von mir für Nebesa 11 von gezahlten 9
Euro.