Secretary
Und wieder ein Film mit einem gescheiterten Selbstmordversuch in den ersten
zehn Minuten. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Secretary so gut mit Wilbur
wants to kill himself verbinden lässt.
Aber es war leider dann doch kein richtiger Selbstmordversuch. Lee Holloway
liebt es, sich mit allerlei Gegenständen Schmerzen zuzufügen. Und leider hat
sie etwas zu tief geschnitten, was dann wie ein Selbstmordversuch aussah.
Aber ihre Mutter reagiert wie Harbur, Wilburs Bruder, und sperrt alle
möglichen spitzen Gegenstände weg.
Nachdem Lee aus der Psychiatrie entlassen worden ist, hat sie zum Glück eine
Ausbildung zur Sekretärin gemacht. Abgesehen von den Unbilden eines
Controllers gibt es wohl keinen anderen Beruf, bei dem man so masochistisch
verlangt sein muss, um ihn auszuüben. Zum Glück findet Lee auch Anstellung
bei einem richtig schlimmen Chef: E. Eduards Gray ist Anwalt, der noch ohne
Computer arbeitet. Seine letzte Sekretärin ist ihm gerade davongerannt. Es
bereitet ihm größte Genugtuung, wenn er Briefe an seine Mandanten wegen
Rechtschreibfehlern noch einmal auf der Schreibmaschine neu tippen lässt.
Es entwickelt sich eine etwas ungewöhnliche Beziehung zwischen Arbeitgeber
und Angestellter. Man könnte es so sagen: Sie freut sich über jeden
Rechtschreibfehler, den sie produziert, weil sie dafür bestraft wird.
Nachdem es eine Zeitlang gut geht, kommt ihr Chef leider mit der Situation
nicht mehr zurecht, und entlässt Lee. Die findet das nun gar nicht komisch
und sagt zu einem Heiratsantrag von Peter ja. Peter ist ein Freund aus
Highschooltagen, sozusagen der Junge, der schon immer in Lee verliebt war.
Leider hat er gewisse Schwierigkeiten, Lee zu befriedigen. Deshalb wird aus
der Heirat dann doch nichts.
Secretary ist ein ungewöhnlicher Liebesfilm, der von den zwei
Hauptdarstellern (James Spader and Mary Gyllenhaal) lebt. Es entwickelt sich
eine zum Teil ungewollte Komik, und obwohl einige Handlungen der beiden
einen doch auch etwas verstören können, muss man doch auch gleichzeitig
schmunzeln. Das Ende ist ein bisschen kitschig, denn Secretary ist leider
ein amerikanischer Film.
Für Secretary gibt es 9 von gezahlten 6,50 Euro. Ich hoffe, ich habe Euch
nicht weh getan.