Sideways

Menschen sind ja wie Weintrauben, es gibt da diese spritzigen Cabernet-Typen und die sensibleren Pinot-Typen. Cabernettrauben wachsen ja fast überall und können auch Hitze gut vertragen. Mit ihnen kann man alles mögliche anstellen. Pinottrauben sind da schon anspruchsvoller. Sie sind dünnhäutiger und wollen von kalter Luft des Nächtens abgekühlt werden. Wenn man aus ihnen Wein machen will, muss man auch vorsichtig sein, um das beste aus ihnen herauszuholen.

Miles (Pinot) ist seit College-Zeiten mit dem Schauspieler Jack (Cabernet) befreundet. Jack steht kurz vor dem Lebensende mit drei Buchstaben: der Ehe. Um Jack die letzte Woche als freier Mann zu versüßen, fahren sie von San Diego Richtung Napa Valley, dem kalifornischen Weinanbaugebiet. Spätestens seit seiner Scheidung vor zwei Jahren ist Miles ein großer Weinfan geworden. Depressionen lassen sich nun mal am besten in Wein auflösen. Außerdem macht es wesentlich mehr her sich als Weinconnaisseur einen Ruf verschafft zu haben, als sich offiziell als Alki zu bezeichnen.

So machen sich Miles und Jack auf, eine der schönsten Wochen ihres Lebens zu verbringen. Jack ist natürlich etwas skeptisch, ob es ihm trotz der Partybremse Miles noch einmal gelingt, eine Frau flachzulegen. Miles interessiert sich erstmal nur für Wein und Golf. Er kennt zwar die Kellnerin Maya in einem der Restaurants, weil er regelmäßig nach Napa Valley fährt, aber eigentlich hängt er immer noch an seiner Ex Victoria. Was kann man als erfolgloser Buchautor und vollkommener Versager schon erwarten?

In der gelungenen Komödie Sideways erleben Miles und Jack eine turbulente Woche, die nur für Miles’ Auto, ein rotes Saab-Cabriolet, unglücklich verläuft. Ich persönlich fand die Metaphern zu Pinot- und Cabernet-Typen recht anschaulich. Sideways lebt einfach von den unterschiedlichen Charakteren Miles und Jack. Deshalb empfehle ich für meine Kinokarte von 6,50 Euro entweder einen Woodbridge Pinot Grigio zu 9,95 Euro oder einen Woodbridge Twin Oaks Cabernet Sauvignon zu 8,95 Euro – je nach Geschmack eben.

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