Der Hintergrund von Suite Française erinnert an Finding Vivian Maier: Der Roman Suite
Française wurde erst im Jahr 2004 in einem Koffer entdeckt. Seine Autorin, Irène Némirovsky, starb im Jahr 1942 in Auschwitz.
Ohne die Entdeckung durch ihre Tochter wäre das Buch trotz der widrigen Entstehung mitten im zweiten Weltkrieg einfach nie
erschienen.
Es ist Sommer 1940. Die deutschen Truppen stehen vor Paris, während in dem kleinen Ort Bussy im Umland alles noch seinen
gewöhnlichen Gang geht. Madame Angellier treibt mit ihrer Schwiegertochter Lucille die Pacht bei den Bauern der umliegenden
Höfe ein. Gaston Angellier, der Sohn Madame Angelliers und Lucilles Ehemann kämpft mit seiner Einheit gegen die deutschen
Soldaten. Auf halben Weg geraten die Angelliers in einen Treck von Flüchtenden aus Paris, der auch noch von deutschen
Flugzeugen bombardiert wird. Damit mit wird auch Madame Angellier klar, dass der Krieg nicht mehr so weit entfernt ist. Kurz
darauf stellt Marschall Pétain fest, dass es sinnlos ist, gegen die deutschen Truppen weiterzukämpfen, und nach dem
Waffenstillstand von Compiègne besetzen deutsche Truppen den nördlichen Teil Frankreichs und damit auch Bussy.
Die Einquartierung der Soldaten geht nicht so einfach vonstatten. Wer die Ehre hat, einen Soldaten aufnehmen zu dürfen, gilt
schon fast als Kollaborateur. Madame Angellier darf auf ihrem Anwesen einen Oberleutnant beherbergen. Dieser junge Mann ist
Soldat geworden, weil alle Männer in seiner Familie das Soldatenhandwerk betreiben. Eigentlich ist eher musikalisch
interessiert und spielt gerne Klavier. Insofern bittet er darum, dass er Lucilles Klavier in seinem Arbeitszimmer nutzen
darf. Er schreibt gerade ein kleines Musikstück, das Lucille nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt.
Ich hätte gerne gewusst, in welcher Sprache Suite Française letztendlich gedreht worden ist. Denn ich habe nur die deutsch
synchronisierte Version mit der Ansprache Marschall Pétains im französischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen.
Lucille wird von Michelle Williams gespielt und der Rest des Casts ist auch alles andere als Französisch. Suite Française
bewegt sich an der Grenze zwischen Freundschaft und Feindschaft und erörtert die Frage, in weit man seine Feinde nutzen muss,
um seinen Freunden zu helfen. Und wer sind in diesen unübersichtlichen Zeiten die Freunde und wer die Feinde? Dafür gibt es
von mir 15 von gezahlten 8 Euro.