Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, den ich gestern im englischen Original mit meist gut lesbaren Untertiteln
gesehen habe, handelt von drei lange nicht mehr genutzten Werbetafeln an einer Straße außerhalb Ebbings, Missouri, die von
Mildred Hayes aus ihrem Dornröschenschlaf geholt werden. Ganz Ebbing liegt in einem Dornröschenschlaf, auch wenn sich dieser
noch nicht als Verfall der Gebäude manifestiert. Denn 7 Monate nach der Vergewaltigung und dem Mord an Mildred Hayes' Tochter
sind die Täter immer noch nicht gefasst. Diese Tatsache verkünden jetzt die Werbetafeln an der selten benutzten Landstraße.
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri erinnert ein bisschen an eine Geschichte, die sich in Deutschland zugetragen hat.
Die Polizei fand es nicht würdig, Einbrecher in einem Carport zu verhaften, als die Bewohner des Hauses darauf aufmerksam
gemacht hatten. Erst nachdem die Bewohner vorgaben, die Einbrecher erschossen zu haben, wurde die Polizei tätig und konnte
dann die noch lebenden Einbrecher dingfest machen. Irgendwie geschieht Ähnliches in Ebbing, nachdem die Plakate aufgehängt
worden waren. Die Polizei wird tätig, auch wenn sich ein Teil des Frustes über die Situation in Ebbing über Mildred Hayes
ergießt. Die erträgt dies mit ihren eigenen Mitteln.
Gänzlich gewaltfrei ist Three Billboards Outside Ebbing, Missouri nicht. Das in Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
verwendete Englisch ist meines Erachtens für einen Kurs über gewählte Umgangsformen ungeeignet, auch wenn das Wort Nigger
mittlerweile durch People of Color ersetzt worden ist. Ich finde es sehr erstaunlich, wie der Gebrauch von Schimpfwörtern
dämpfend modifizierend wirken kann, obwohl er es formal nicht ist. Peter Dinklage hat noch einen Auftritt als Dorfzwerg, den
er mit aller Ruhe darstellt. Es ist irgendwie beschaulich.
Von mit gibt es für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri aufgrund der komödiantischen Leistungen 14 Euro für den
Kartenpreis von 8,50 Euro.