The Duke of Burgundy

Ich bin mir immer noch unsicher, was mich gestern getrieben hat, The Duke of Burgundy in englischer Originalversion mit gut lesbaren deutschen Untertiteln zu sehen. Auf jeden Fall ist es für mich total unklar, was sich der Regisseur Peter Strickland gedacht hat, als er The Duke of Burgundy in Szene setzte. Ein Duke kommt nicht vor, die Katze könnte das einzige lebende männliche Wesen in The Duke of Burgundy gewesen sein, von einigen toten Schmetterlingen und andere Präparaten mal abgesehen.

The Duke of Burgundy behandelt die schleichende Verwandlung in der Beziehung der beiden Entomologinnen Cynthia und Evelyn, deren Zusammenleben doch deutlich von Dominanz und Subordination geprägt ist. Allerdings verschwimmen mit der Zeit immer mehr die Grenzen, wer hier wen dominiert, was nur Spiel und was dann doch ernst ist. Ich hätte gesagt, dass der Geburtstagskuchen ernst war. Offen bleibt auch, inwieweit man sich für Erfüllung von Wünschen geliebter Personen verbiegen kann. Anscheinend fällt dies Cynthia immer wieder schwer, insbesondere nachdem eine Kleidertruhe ins gemeinsame Schlafzimmer geschleppt worden war.

The Duke of Burgundy verbleibt in einer Optik schlechter Filme aus den 70iger Jahren, die ich alle nicht gesehen habe. Vielleicht sind dann auch ein paar Insiderwitze an mir vorbeigegangen, wobei die Schaufensterpuppen im Publikum der entomologischen Vorträge garantiert so ein Insider gewesen sein könnten. Auf jeden Fall werden noch altertümliche Schreibmaschinen für die Schriftstücke benutzt. Die Kleidung scheint auch ein bisschen aus der Zeit gefallen und die Erwähnung der Parfümmarken im Vorspann erschien auch überflüssig. Die immer wieder vorkommenden Schnitte auf Insektenbilder waren leider nicht bunt genug, um Peter Strickland einen Drogentrip zu unterstellen. Von mir gibt es 4 von gezahlten 8 Euro. Freunde vertikaler Kamerafahrten, die hinter Möbelstücken beginnen, oder horizontaler Kamerafahrten, bei denen Möbelstücke teilweise die Sicht verdecken, könnten an The Duke of Burgundy durchaus mehr Gefallen finden.

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