Für die meisten auf diesem Emailverteiler gibt es arbeitstechnisch keine größeren körperlichen Gefahren, sieht man mal
von tieffliegenden Flugzeugen (äußerst unwahrscheinlich), geöffneten Bürofenstern (auch unwahrscheinlich), cholerischen
Chefs (wahrscheinlicher) und ausgefallenen Aufzügen (sehr übel) ab. Dafür sind dann so schöne Sachen wie Social Skills
verlangt. Workingman’s Death widmet sich deshalb Berufen, bei denen mehr Muckis als Hirn gefragt sind. Davon gibt es in
Deutschland nicht mehr so viele, was unter anderem unsere Arbeitslosenzahlen beeinflusst.
Workingman’s Death läuft neben Russisch, Chinesisch und Japanisch noch in drei weiteren von mir nicht identifizierbaren
Sprachen und ist dementsprechend mit Untertiteln ausgestattet. Allerdings lässt bei den chinesischen Untertiteln die
Übersetzungstreue etwas zu wünschen übrig.
Workingman’s Deaths Weltreise führt uns in 5 Bildern und einem Epilog in die Ukraine, nach Indonesien, Nigeria, Pakistan,
China und den Landschaftspark-Nord in Duisburg-Meiderich. Wir sehen, wie man in einem 50cm hohen Flöz Kohle abbauen kann,
auch wenn das nur im Kriechen möglich ist. Dann besuchen wir die Schwefelminen am Kawa Ijen, wo die Träger knapp 100kg
Schwefel den Berg hinabbalancieren. Auf den Schlachthöfen von Port Harcourt wird es nicht unbedingt kühler. Allerdings
erklärt die Methode des Roasting einiges, was ich auch auf chinesischen Märkten gesehen habe.
Die letzten zwei Bilder beschäftigen sich im weiteren Sinne mit Stahl. In Pakistan werden Schiffe in handliche Metallteile
zerlegt, während die Arbeiter in Anshan Stahl für neue Schiffe herstellen. Auch hier ist wieder Feuer im Spiel. Schon mal
Tee auf einem Schweißbrenner gekocht?
Workingman’s Death beeindruckt durchaus mit den ungewöhnlichen Perspektiven, in denen sich die dargestellten Arbeiter
befinden. Ich fand es in der winterlichen Ukraine einfach nur kalt. Abgesehen davon, dass ich mich wahrscheinlich schon
beim Aufstieg auf den Kawa Ijen in eine Schweißpfütze verwandeln würde. Ein abschließendes Statement fehlt allerdings, so
dass ich für Workingman’s Death nur 5 von gezahlten 6,50 Euro zahlen würde.