Tel Aviv on Fire, den ich gestern im arabischen, hebräischen, englischen und französischen Original mit gut lesbaren
Untertiteln gesehen habe, handelt von der palästinensischen Fernsehserie Tel Aviv on Fire, die sich nicht im Westjordanland,
sondern auch in Israel einiger Beliebtheit insbesondere beim weiblichen Publikum erfreut. Denn Tel Aviv on Fire spielt im
Jahr 1967 kurz vor dem Krieg und die Hauptfigur ist die palästinensische Spionin Manal. Sie hat einen palästinensischen
Geliebten namens Marwal, soll aber Geheimnisse aus dem israelischen General Yehuda Edelmann locken, dem sie Hebräisch
sprechend als Rachel entgegentritt. Allein schon die Frage, wen der beiden sie liebt, quält das Publikum.
Da die Serie in Ramallah gedreht wird, sorgt sich der Produzent um die korrekte Widergabe der nicht arabisch gesprochenen
Texte und hat seinen Neffen Salam Assad als Hebräisch-Coach engagiert. Dieser wohnt in Tel Aviv und fährt dafür eigens mit
dem Auto in das Westjordanland. Gleich am ersten Tag kommt die Frage auf, ob man eine Frau auf Hebräisch als bombig
bezeichnen kann. Diese Frage beschäftigt Salam so sehr, dass er der israelischen Grenzsoldatin am Checkpoint genau diese
Frage stellt. Es war vielleicht keine gute Idee, denn so macht Salam Bekanntschaft mit Captain Assi Tzur, der seine eigene
Sicht auf die Serie und Salams Fähigkeiten als Autor hat. Vor allem Yehuda Edelmann und das israelische Militär kommen viel
zu schlecht weg. Man könnte vielleicht mal was am Drehbuch ändern…
Der Autor von Tel Aviv on Fire scheint sich nicht nur mit Schreibblockaden auszukennen, sondern auch damit, wie man hübsche
Pointen landet. Tel Aviv on Fire ist eine sehr amüsante Komödie, die ich so gar nicht erwartet habe. Neben der Entwicklung
von Salam Assad, der mit seinen Aufgaben wächst, spinnen sich noch ein paar lockere Erzählfäden. Somit bleibt nur noch die
Frage offen, wie Tel Aviv on Fire ausgeht. Gibt es das große Happy End oder eine Überraschung? Von mir gibt es 20 Euro für
die Kinokarte von 9 Euro. Und der Hummus aus der Dose kann mir gestohlen bleiben.