The Hateful Eight ist der achte Film von Quentin Tarantino. Nachdem ich Django Unchained
gesehen hatte, dachte ich mir, es könnte eine gute Idee sein, auch The Hateful Eight zu sehen. The Hateful Eight spielt in
der Nähe von Red Rock, Wyoming in einem unbestimmten Jahr nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Es ist Winter, ein Schneesturm
zieht auf, als Major Marquis Warren, seines Zeichens Kopfgeldjäger, sich vor einer Kutsche in den Weg stellt, um sich seine
Belohnung für drei Banditen in Red Rock zu sichern. Da sie tot oder lebendig gesucht werden, hat Major Marquis Warren
vorgezogen, sie tot abzuliefern. Nachdem sein Pferd bei dem Wetter und den Anstrengungen in den Bergen krepiert ist, hat er
ein logistisches Problem. Da kommt diese Kutsche gerade recht.
In der Kutsche selbst sitzt ein anderer Kopfgeldjäger, John "The Hangman" Ruth. Sein Spitzname "The Hangman" rührt daher,
dass er nur ungern dem Henker die Arbeit abnimmt und die Gesuchten nicht tötet. Er möchte sie dann doch lieber am Galgen
sehen. Deswegen ist John Ruth in Begleitung von Daisy Domergue, die selten die feine Lady heraushängen lässt. Das könnte aber
auch daran liegen, dass John Ruth sie an sich gekettet hat. Nach Vermittlung durch den Kutscher O. B., der Major Marquis
darauf hingewiesen hat, dass es sich um eine Privatfahrt handelt, machen sie sich zusammen auf den Weg zu Minnies
Miederwarenladen, um den Blizzard dort zu überstehen. Minnies Miederwarenladen ist in etwa so etwas wie eine
Autobahnraststätte in heutiger Zeit. Man kann dort Sachen kaufen, essen und gegebenenfalls übernachten. Unterwegs sammeln sie
noch einen weiteren pferdlosen Reiter ein, Chris Mannix, den zukünftigen Sheriff von Red Rock.
Wie auch bei Django Unchained mag Quentin Tarantino nicht auf übermäßigen Gebrauch von Schusswaffen verzichten. Ich hatte The
Hateful Eight gestern als Originalversion mit teils wirklich nicht lesbaren Untertiteln in der 70mm-Roadshow-Fassung mit
Overtüre und Zwischenspiel gesehen. Abgesehen davon, dass sich weiße Buchstaben nicht wirklich von Schneehintergründen
abheben, war es irgendwie unangenehm, The Hateful Eight zu sehen. Die Landschaftsaufnahmen sind gut, auch das Filmformat
füllte die gesamte Leinwand des Metropol-Theaters. Das Drehbuch liefert wie in Django Unchained jede Menge unvorhersehbare
Wendungen. Eigentlich ist alles für einen guten Kinoabend da. Im Gegensatz zu Django Unchained macht es nicht so einfach
Klick, dass alles ab Filmbeginn eine surreale Handlung ist, die voller Gewalt strotzt, aber garantiert so nie ablaufen
dürfte. Dieser Effekt blieb bei mir aus. Dadurch wird The Hateful Eight ein äußerst brutaler Film, der in Summe einfach nicht
erträglich ist. Ich kann leider nicht beurteilen, wie die Wertung ausfällt, wenn der Schalter umgelegt wird. Von mir gibt es
deswegen 5 von gezahlten 10 Euros.