Gestern habe ich die englische Originalversion von The Peanut Butter Falcon mit gut lesbaren Untertiteln gesehen.
The Peanut Butter Falcon handelt von Zak, der sich selbst als Down-Syndrom bezeichnet. Er lebt in einem Altersheim, weil der
Bundesstaat Georgia keine andere Unterkunft für ihn hat. Die für ihn zuständige Pflegerin heißt Eleanor. Nach zweieinhalb
Jahren ist es Zak zu langweilig geworden und er möchte wieder das richtige Leben erleben. Deswegen versucht er, aus dem Heim
auszubrechen. Sein Traum ist es, so wie Salt Water Redneck, von dem er alle Videokassetten gesehen hat, Wrestler zu werden.
Die andere Hauptperson in The Peanut Butter Falcon ist Tyler, dessen Bruder Fischereilizenzen an der Küste Georgias hatte.
Tyler schlägt sich mit ein paar Jobs durch und hat dabei auch ein paar Krebsreusen der neuen Fischereilizenzinhaber
geplündert, was diese nicht goutieren. Bei seinem letzten Ausbruchsversuch landet Zak in Tylers Boot, mit dem Tyler dann
versucht, seine Widersacher abzuhängen. Das gelingt auch, nur hat Tyler jetzt Zak an seinen Hacken kleben. Und Zak hat einen
Plan: Er möchte zur Wrestlingschule von Salt Water Redneck in Ayden, North Carolina. Tyler möchte nach Florida in die
Hafenstadt Jupiter, also haben sie zumindest mal denselben Weg bis Ayden. So wird aus The Peanut Butter Falcon ein Boatmovie
in Abwandlung des klassischen Roadmovies.
Ein französischer Regisseur hätte aus dieser Situation die Grundfesten des Bundesstaates Georgia erschütternden Streik machen
können, aber das geht nur in einem Land, in dem auch Beamte streiken dürfen. The Peanut Butter Falcon stellt keine
staatlichen Entscheidungen in Frage, jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder ist auch für sich und seine Vergangenheit
verantwortlich, es sei denn, Gott vergibt ihm. The Peanut Butter Falcon hätte am Ende richtig innovativ werden können, aber
dann wäre es kein amerikanischer Film mehr geblieben. The Peanut Butter Falcon bietet solide Unterhaltung und erhält dafür
von mir 8 von gezahlten 9 Euro. Wie die Aktion Mensch in der vorgeschalteten Werbung zu Recht bemerkte, sieht richtige
Inklusion anders aus.
In diesem Sinne wünsche ich noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020.