Bislang hat sich noch kein Werk Guillermo del Toros in diese Reihe verirrt. Dies ändert sich mit The Shape of Water. Ich
habe gestern die Originalversion von The Shape of Water in Englisch, Russisch und amerikanischer Gebärdensprache mit gut
lesbaren englischen und deutschen Untertiteln gesehen. Die Gebärdensprache ist zweisprachig untertitelt, was ab und zu für
viel Text im Bild sorgt. Im Gegenzug ist das von englischen Schauspielern gesprochene Russisch besser zu verstehen als wenn
es von Muttersprachlern gekommen wäre. Vielleicht hat es einfach nur mehr Anklänge an das Deutsche.
Die durch einen Unfall im Kindesalter verstummte Elisa Esposito reinigt zusammen mit ihrer aforamerikanischen und so gar
nicht auf den Mund gefallenen Kollegin Zelda D. Fuller die verschiedenen Räumlichkeiten in einer ozeanologischen
Forschungseinrichtung in Baltimore. Man schreibt vermutlich das Jahr 1962, die Vereinigten Staaten haben den Wettlauf um den
ersten Mann im Weltall gegen die Sowjetunion verloren. So kommt es nur recht, dass im brasilianischen Urwald ein
außergewöhnliches Wesen gefunden worden ist, welches neue Möglichkeiten für die Weltraumfahrt eröffnen könnte. Richard
Strickland hat von General Hoyt den Auftrag bekommen, das Geheimnis um dieses komische Wesen zu lüften. Dabei wird er von
einem Team von Wissenschaftlern um Robert Hofstettler unterstützt.
The Shape of Water hat mich unwillkürlich an Arrival erinnert, weil es wieder um die
Aufnahme von Kommunikation mit einer fremdartigen Kreatur geht. Der Versuch über Gewalt eine Form von Verständigung zu
erreichen, endet in einem ungewöhnlichen Auftrag für die Putzkolonne. Der Kunstgriff bei The Shape of Water besteht darin,
dass sich zwischen denjenigen, die in ihrer Kommunikation eingeschränkt sind, eine besondere Beziehung bildet. Insbesondere
die nonverbale Kommunikation von Elisa Esposito bildet den interessanten Teil von The Shape of Water aus
kommunikationswissenschaftlicher Sicht. Aggressives Verhalten und wechselnde Loyalitäten machen The Shape of Water auch für
andersweitig orientierte Kinobesucher spannend. Von mir gibt es 15 Euro für die Kinokarte zu 9,50 Euro.