Diesmal gab es im Pay after gleich zwei Filme zu sehen. Der Vogelschreck ist ein Kurzfilm über eine Handvoll Sperlingsvögel (etwa 16), einen großen Vogel, zwei Stromleitungsmasten und natürlich der Stromleitung. Sehr lustig, deswegen auch oscarprämiert, anschauen, wenn möglich.
Zu dem zweiten Film gab es dann ein Gewinnspiel um zwei Umzugskarton für den einzigen Studenten, der mit über 20 noch zu Hause wohnt. (Zum Glück studiere ich nicht mehr.)
Tanguy, der Nesthocker handelt von einem Magister in Chinesisch und Doktoranden, der mit 28 noch zu Hause wohnt, und seinen Eltern ziemlich auf den Keks geht. Nicht nur dass er ein paar asiatische Frauen neben seiner Freundin nach Hause mitbringt, er lässt auch alles stehen und liegen. Seine Eltern versuchen vergeblich ihm das Wohnen zu Hause zu verleiden, aber er nimmt alles mit irgendwelchen chinesischen Weisheiten hin.
Seine Eltern entschließen sich endlich, ihm ein Zimmer zu zahlen. Doch nachdem er irgendwo in Paris' Chinatown eingezogen ist, bekommt er Panikanfälle. Daraufhin zieht er zurück zu seinen Eltern, die dann gegen ihn vor Gericht ziehen und verlieren. Indem sie Tanguy wie ein kleines Kind behandeln, schaffen sie es ihn loszuwerden, wobei er allerdings spurlos verschwindet.
Der Film zeigt sehr gut, wie auch das elterliche Unvermögen, sich zu trennen, zu dieser Entwicklung führen. Mir hat dennoch der Film nicht so sehr gefallen, vielleicht weil es ein französischer Film ist. Das Gerichtsverfahren fand ich übertrieben, genauso wie das Ende, als nach einem Jahr ein Brief aus Peking kommt und die ganze Familie rüberfliegt, um den verlorenen Sohn wiederzutreffen. Tanguy wohnt inzwischen bei der Familie seiner schwangeren Freundin. Tanguy hat mich ziemlich genervt, weil er sich nicht weiterentwickelt. (Diese Stagnation dürfte wohl eines der Konzepte des Films sein.)
Für Tanguy, der Nesthocker gibt es 3,50 von 5 möglichen Euro.