Der Hahn ist tot und Vaya con Dios

Gestern gab es zum Einstieg erst einmal einen Kurzfilm von Zoltan Spirandelli: Der Hahn ist tot. Es geht darum, dass jemand auf die Vorführbühne stiegt, und versucht, das gesamte Kinopublikum dazu zu bringen, den Kanon Der Hahn ist tot dreistimmig zu singen. Hat auch ganz gut geklappt und war fürchterlich witzig.

Zoltan Spirandelli hat wieder einen Film gedreht: Vaya con Dios. Vor zweihundert Jahren haben sich die beiden letzten übrig gebliebenen Kloster des von der Kirche ausgestossenen Kantorianerordens, Auersberg und Montecebolli, über das Buch des Ordensgründers Jakob von Lauterbach, die Regla Cantorianorum, zerstritten. Jetzt ist das Kloster Auersberg total pleite. Der Abt und seine drei Mönche fristen ein kärgliches Leben: Sie ernähren sich nur von Ziegenmilch und Graupensuppe. Als die Eigentümerin des Klosters ihr Geld verlangt, bekommt der Abt einen Anfall und stirbt. Als letzten Auftrag gibt er seinen Mönchen auf den Weg, die Regla Cantorianorum nach Montecebolli zu bringen.

Also machen sich Benno, ein ehemaliger Jesuitenschüler, Tassillo, der von seiner Mutter wegen seines Stiefvaters vor dreissig Jahren ins Kloster gebracht wurde, und Arbo, ein ehemaliges Findelkind, auf den Weg durch das Königreich Bayern nach Italien. Mittelalter trifft Moderne.

Unterwegs findet jeder seine Prüfung: Sie stolpern der Schlagzeilenreporterin Chiara über den Weg, finden Tassillos Mutter und Lucius, einen ehemaligen Studienkollegen von Benno, jetzt Leiter des Jesuitenkonvents von Karlsruhe. Wird die Mission dennoch gelingen? Gibt es Montecebolli überhaupt noch?

Vaya con Dios ist eine wunderbare Komödie, die nicht einmal überspitzt wirkt. Traumhaft, das war schön. 7,50 Euro von 5 möglichen.

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