Watermark ist ein kanadischer Dokumentarfilm, der im englischen, spanischen, chinesischen, Hindi- und bengalischen
Original mit gut lesbaren Untertiteln läuft und sich mit der Symbiose zwischen menschlichen Wesen und den Wasserläufen auf
dieser Welt auseinandersetzt. Da ich mich beruflich mit den mit Wasser verbundenen Risiken in der Lieferkette
auseinandersetzen darf, könnte ich fast sagen, ich habe diesmal im Kino gearbeitet. Aber dem war nicht wirklich so.
Die am meisten beeindruckenden Bauwerke menschlicher Ingenieurkunst sind wahrlich große Staudämme, auch wenn der
Drei-Schluchten-Staudamm nicht gezeigt wird. Die Menge verbauten Betons ist wahrlich immens. Da China einen Teil seines
Strombedarfs aus Wasserkraft beziehen will, wird fleißig gebaut, zum Beispiel am Xiluodu-Staudamm, dessen Staumauer knapp
270 Meter hoch sein wird. Ziel dieses Staudamms ist es auch, zu verhindern, dass der Drei-Schluchten-Stausee verlandet.
Watermark beginnt jedoch damit, dass am Xiaolangdi-Staudamm des Gelben Flusses in China Sedimente ausgespült werden, was
nichts anderes bedeutet, als dass Unmengen verdreckten Wassers abgelassen werden. Der Staudammbau hat auch dazu geführt, dass
der Unterlauf des Colorado Rivers in Mexiko mittlerweile ausgetrocknet ist, weil zu viel Wasser für die Bewässerung
abgezweigt wird.
Aber Watermark zeigt nicht nur die Ingenieurskunst, auch wenn Bewässerung viel Beachtung findet. Es wird auch ein Indianer
aus dem Norden British Columbias gezeigt, der in einer regenreichen Gegend lebt. Seiner Ansicht nach wird man durch das, was
man isst, durch das Wasser, welches man trinkt, auch ein Teil der Gegend in der man lebt, sofern man sich an örtlich
vorhandenen Nahrungsquellen hält. Nach der Theorie müsste ich ein ganz schönes Gemisch aus dem Wasser verschiedenster Länder
sein. Weitere Stationen von Watermark sind Allahabad, wo alle zwölf Jahren 35 Millionen Menschen an einem Tag ein Bad im
Ganges nehmen, die Gerberviertel von Dhaka, Reisbauern auf Terrassen in Yunnan und Abalonezüchter im Süden Chinas.
Watermark beeindruckt durch die Vielfalt der Zusammenhänge zwischen Menschen und Wasser sowie die künstlerisch gestaltete
Bildführung. Von mir gibt es 10 von gezahlten 8 Euro.