The Wolf of Wall Street

Ich habe gestern Abend The Wolf of Wall Street in der englischen Originalversion mit gut lesbaren Untertiteln gesehen. Allerdings wimmelt die Originalversion nur so von Ausdrücken, die die deutsche Übersetzung gar nicht übermitteln kann. Kurz gesagt, das Fluchniveau ähnelt einem normalen irischen Gespräch. Insofern kann der Inhalt in der Übersetzung gar nicht richtig wiedergegeben werden.

The Wolf of Wall Street basiert auf der Lebensgeschichte von Jordan Belfort, der die Investmentfirma Stratton Oakmont gründete und dessen Geschäftspraktiken ihn ins Gefängnis brachten. Jordan Belfort bekam seine erste Stelle bei Rothschild und an seinem ersten Arbeitstag als lizensierter Broker bricht die amerikanische Börse zusammen. Er verliert kurz darauf seinen Job und fängt bald darauf an, mit Pennystocks zu handeln. Sein persönlicher Vorteil besteht darin, dass die Provision viel höher ist. Nach den ersten Erfahrungen macht er sich selbständig und erzielt einen Riesenerfolg, so dass seine Firma immer weiter wächst. Nach einem Zeitungsartikel über Stratton Oakmont wird er über nach Nacht berühmt und Bewerber rennen ihm die Türen ein.

Jordan Belforts erster Chef hatte ihm noch erklärt, wie man den hohen Druck an der Wall Street überhaupt aushält: Man braucht Sex und Drogen. Davon gibt es dann reichlich in Belforts Leben, auch wenn es bedeutet, dass seine erste Ehefrau nicht gut genug aussieht und sich die ganze Truppe bei Stratton Oakmont nur darüber definiert, wie teuer die Kleidung ist, welche Autos man fährt und dass die Freundinnen oder Gattin wie Models aussehen. Die Drogenexzesse fordern dann irgendwann doch ihren Preis und alle teuren Geschenke können die drogenbedingten Einschränkungen in der Persönlichkeit Belforts nicht mehr wettmachen.

Martin Scorsese leistet sich mit The Wolf of Wall Street eine Materialschlacht, was Ausstattung, Häuser und Anzahl der Darsteller anbelangt. Irgendwie ist es in Summe fast schon zu viel des Guten, so dass die eigentliche Geschichte in der Opulenz fast verloren geht. Vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit, dass Leben eines Jordan Belfort abzubilden. Von mir gibt es 10 von gezahlten 10 Euros.

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