Ich hätte schon am gestrigen Morgen gewarnt sein sollen, als ich in der Taichistunde meinte, ich wäre von schlechtem
Fengshui verfolgt. Prompt hat mich einer unserer Lehrer als Versuchkaninchen für eine Anwendung genommen. Danach habe ich
mich gefühlt, als hätte mich ein Kleinbus gerammt. Keine Angst, mir geht es noch gut. Aber The Wrestler am Abend hat sich
dann wie der zweite Kleinbus des Tages angefühlt.
Randy „The Ram“ Robinson ist ein abgehalfterter Profi-Wrestler, der vor 20 Jahren gegen The Ayatollah seinen größten Kampf
geliefert hat. Mittlerweile versucht auf den kleinen Bühnen der amerikanischen Oststaaten sein – soll man es so sagen? -
Gnadenbrot zu verdienen. Die Einkünfte aus den Auftritten reichen kaum aus, den Ansprüchen einer Wrestlerkarriere zu
genügen: Man braucht Haartönungen, ein Abo im örtlichen Sonnenstudio und ein Medikamentenarsenal, das auch einen Eufemiano
Fuentes hätte neidisch werden lassen.
Nach einem viertelstündigen Hardcore-Match trifft es Randy Robinson ganz hart. Er erleidet einen Herzinfarkt und ihm wird
sein Sport aus medizinischen Gründen verboten. Auf Anraten der Stripperin Cassidy, bei der er Trost sucht, versucht er sein
Leben neu zu ordnen. Er besucht seine Tochter, die jahrelang von ihm nichts mehr gehört hat. Er nimmt einen Job an der
Verkaufstheke einer Delikatessenabteilung an, um wieder Geld zu verdienen. Trotzdem bleibt die Frage, wie sein Leben ohne
Wrestling weitergehen kann.
Regisseur Darren Aronofsky hatte schon mit The Fountain einen recht komischen Film hingelegt.
Bei The Wrestler hätte man die Details des Hardcore-Matches aussparen können. Mein Magen fand es nicht mehr komisch. Eine
richtig mitreißende Story hat The Wrestler auch nicht. Daher gibt es von mir nur 5,50 Euro von gezahlten 7 Euro.