Ajami

Ajami ist ein Stadtteil von Jaffa, nicht Tel Aviv, in dem Ziegenhaltung nicht erlaubt ist. Sozial gesehen wird Ajami hauptsächlich von Arabern bewohnt. Dies führt dann dazu, dass in Ajami mehr Arabisch als Hebräisch gesprochen wird, was uns die gut lesbaren Untertitel immer anzeigen.

Ajami erzählt die Geschichte von Nasris älterem Bruder Omar. Das Schlammassel hat damit anfangen, dass Omars Onkel in den Palästinensergebieten nicht auf eine Schutzgeldforderung eingegangen ist und stattdessen den Überbringer der Forderung zum Krüppel geschossen hat. Das hat leider den Zorn des dahinterstehenden Klans hervorgerufen. Dadurch wurde am helllichten Tage aufgrund einer Verwechslung der Nachbar Omars erschossen, als er die Reifen an dem bislang Omar gehörenden Kleinwagen wechseln wollte. Nun muss Omar auf die Hilfe seines Chefs, Abu Elias, zurückgreifen.

Abu Elias betreibt ein kleines Lokal in Ajami, in dem er neben Omar auch Binj und Malek beschäftigt. Malek ist illegal aus den Palästinensergebieten nach Jaffa gekommen. Seine Mutter liegt in einem israelischen Krankenhaus. Die Kosten für die Behandlung sollen mit Spenden, der Unterstützung Abu Elias und Allahs Hilfe zusammengesammelt werden. Auf jeden Fall kann Malek momentan jeden zusätzlichen Schekel gebrauchen. Omar hat nach einem Gerichtsurteil in der obenerwähnten Sache auch Schadensersatz zu leisten. Beide sind in einer finanziell schwierigen Situation.

In dieser Lage darf die Polizeistreife 71 immer wieder nach Ajami ausrücken. In der arabischen Bevölkerung sind die jüdischen Polizisten nicht gerade beliebt. Dandu, ein Mitglied der Streife, hat auch noch familiäre Probleme, weil seit Bruder auf der Rückkehr von seiner Kaserne verschollen ist. Die Ungewissheit macht ihm und seiner ganzen Familie zu schaffen.

Ajami ist eine Mischung zwischen Nicotina und Babel. Wie in Nicotina geht vieles schief, was schiefgehen kann. Die fünf Kapitel von Ajami erlauben es wie in Babel die Handlung nach und nach zu rekonstruieren. Ajami zeigt auf interessante Weise, wie schwierig das Zusammenleben von Juden und Arabern in Israel ist. Selbst unter den Arabern ist dies nicht immer einfach, wie sich an der Beziehung zwischen Hadir, der Tochter Abu Elias’, und Omar zeigt. Dafür gibt es für Ajami 9 von gezahlten 7 Euro, auch wenn Ajami ein sehr düsteres Bild dieses Stadtteils zeichnet.

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