Apple Stories

Apple Stories ist ein deutscher Dokumentarfilm in einem nahezu unendlichen Sprachgewirr, das zum Teil durch Voice-over und zum Teil durch lesbare Untertitel ins Deutsche übertragen wird. Ich konnte als Ausgangssprachen zumindest Englisch, Französisch, Mandarin-Chinesisch, Kantonesisch und vielleicht noch Spanisch identifizieren.

Apple Stories hat sich als Ziel gesetzt, die Geschäftspraktiken von Apple aufzudecken. Dazu werden jede Menge Handydoktoren an allen möglichen Orten der Welt befragt, wie sie an Ersatzteile für iPhones und andere Apple-Geräte kommen. Ein großer Teil handelt vom Zinnabbau und Zinnhandel in Ruanda sowie den angrenzenden Staaten Burundi und Kongo. Es wird die Arbeit einer Hongkonger NGO geschildert, die gegen die Arbeitsbedingung in den chinesischen Zulieferbetrieben wie Foxconn vorgeht. Die Eröffnung des Hamburger Apple Stores bleibt auch nicht außen vor, wobei ein Mitarbeiter in anonymer Form von der Überwachung durch Apple berichtet.

Da Unternehmen ihre Betriebsgeheimnisse wahren wollen, ist solch ein Dokumentarfilm immer schwierig umzusetzen. Aus The Devil's Miner und Workingman's Death ist bekannt, dass Minenarbeit ein gefährlicher Job ist. Dass Sicherheitsvorkehrungen nur bedingt eingehalten werden, ist eine andere Sache. Die Monatsgehälter von 40 Euro in Ruanda und knapp 150-200 Euro in China sind aus unserer Sicht niedrig. Wie viel Kaufkraft dahintersteckt, bleibt leider unerwähnt. Foxconn beschäftigt rund 300.000 Mitarbeiter für die Herstellung von Apple-Produkten. So unattraktiv können die Bedingungen trotz der Berichte über Selbstmorde zumindest finanziell nicht sein.

Nach meiner Ansicht bleiben ein paar betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte außen vor: Wenn man sich die Gewinnmargen von Apple anschaut, kann man sehen, dass die Produkte deutlich über dem Herstellungspreis verkauft werden. Wieso kann es sich Apple erlauben, die Preise für seine Produkte nicht zu senken? Außerdem hat Apple in den letzten Jahren Unmengen an Geld erwirtschaftet. Daraus ergibt sich fast schon die Frage, welche Anlagestrategien Apple verwendet, um auch aus seinen liquiden Mitteln weitere Gewinne zu erwirtschaften. Mittlerweile scheint klar zu sein, dass ein Teil der Gelder in Steueroasen steckt.

Apple Stories hat mich nicht vollständig überzeugt und erhält daher von mir nur 6 von gezahlten 7 Euro.

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