Nachdem ich schon The Queen und auch The Iron Lady gesehen
hatte, erschien es mir unvermeidlich mit Diana den dritten Film über eine der Damen zu schauen, die das Bild Englands in den
80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts geprägt haben. Ich muss zugeben, dass ich nicht so amused war, dass Diana nur
in einer synchronisierten Version läuft.
The Queen beschäftigt sich mit der Zeit des so verhängnisvollen 31. Juli 1997 und auch Diana startet mit Bildern von diesem
verhängnisvollen Abend. Irgendwie ist es auch bezeichnend für Diana, dass sehr bekannte Bilder aus einem Aufzug eines Pariser
Hotels darin vorkommen. Dann springt Diana zurück in der Zeit und wir sehen Lady Diana im Herbst 1995. Sie lebt schon seit
drei Jahren von Prince Charles getrennt und verliebt sich bei einem Besuch in einem Krankenhaus in den pakistanisch stämmigen
Herzchirurgen Hasnat Khan. Aus seiner Sicht ist es eine komische Wendung des Schicksals, denn seine Aufgabe sieht er eher
darin, Menschen das Leben zu retten, als andauernd im Rampenlicht zu stehen. Insofern entwickelt sich eine wegen der
notwendigen Geheimhaltung ganz eigenartige Beziehung. Diese steht dann im Vordergrund von Diana, während Dodi al-Fayed erst
am Ende in Diana eine Nebenrolle spielt.
Jede gute Erzählung braucht ein Spannungsmoment, das sie besonders macht. Bei The Queen liegt das Spannungsmoment darin, dass
plötzlich nicht mehr Elisabeth II. die wichtigste und populärste Person des englischen Königshauses ist, sondern eine
verstorbene, vom Königshaus mehr oder weniger verstoßene Prinzessin. Diese Entwicklung war vom Protokoll keineswegs
vorgesehen und stellt alle vor ungeplante Probleme. The Iron Lady zeigt die Entwicklung Margaret Thatchers von einer jungen
Abgeordneten zur Premierministerin in einem ewig währenden Kampf, der erklärt, warum sie in ihren Regierungsjahren so
polarisierend war. Diana wirkt hingegen so als hätte man um die Schlagzeilen der Boulevardblätter die Geschichte einer Frau
geklebt, die sich nach der Liebe ihres Lebens gesehnt hat. Damit begibt sich Diana auf das Niveau eines Rosamunde
Pilcher-Romans, von denen ich allerdings bislang noch keinen gelesen habe, und vergibt die Möglichkeit, einen dezidierten
Gesichtspunkt aufzubauen. Man hätte auch die Konflikte mit dem Königshaus darstellen können. So blieben nur ein paar Szenen,
in denen Fotografen Lady Dianas Auto umringen, um den Sonderstatus, den sie hatte, abzubilden. Von mir gibt es deswegen nur 3
von gezahlten 7,50 Euro.