Der Knochenmann

Ich muss zugeben, dass ich nach den ganzen amerikanischen Filmen der letzten Wochen mal wieder etwas Ausgefalleneres brauchte. Am Freitag hätte es zwar noch Fish and Elephant, einen chinesischen Film im Original mit Untertiteln gegeben. Ich war einfach zu müde, um mir das anzuschauen. So gibt es jetzt Der Knochenmann, einen österreichischen Film im österreichischen und russischen Original mit gut lesbaren Untertiteln für den russischen Teil.

Herr Brenner ist ein ehemaliger Polizist, der für seinen Freund Berti Inkassoaufträge unternimmt. Der Knochenmann fängt genauso gut an, wie es das Gesicht Brenners beschreibt: Er darf einer alleinerziehenden Mutter das Mini Cabrio wegnehmen, weil sie die Leasingraten nicht bezahlen kann. Nachdem dies erledigt ist, hat Berti gleich noch einen Auftrag für Brenner. Er soll einen Maler namens Horváth an seine Leasingraten für seinen zitronengelben Beetle erinnern. Dazu darf Brenner mit dem Mini Cabrio aufs ungeliebte Land fahren.

Trotz einiger Widrigkeiten mit den Funktionalitäten seines Mini Cabrios schafft es Brenner zu seinem Zielort, dem Hähnchenrestaurant Löschenkohl. Dieses befindet sich eher unmalerisch unter einer Autobahntalbrücke. Dennoch zieht es Brenner vor, einige Tage dort zu verbringen. Ob es am Verschwinden des Malers Horváth oder der Schwiegertochter des Wirts liegt, ist nicht ganz klar. Klar ist jedoch, dass der Löschenkohl ein Wirtshaus, und kein Gasthaus ist. – Mit allen Konsequenzen für Brenner und auch den Juniorchef, Pauli Löschenkohl.

Wie die vorher von mir gesehenen österreichischen Filme, ravioli und Immer nie am Meer, zeichnet sich auch der Knochenmann durch eine Prise recht sarkastischen Humors aus. Daraus entwickelt sich eine recht interessante Kriminalkomödie. Ich muss allerdings zugeben, dass einige Szenen in Der Knochenmann nicht gerade magenfreundlich waren. Der letzte Satz im Abspann hat mich dann aber wieder beruhigt.

Deswegen gibt es für Der Knochenmann 9,60 Euro (Das ist der Preis für das Fiakergulasch in einem nicht näher bestimmten Wiener Restaurationsbetrieb) für gezahlte 7,50 Euro (Okay, auch Filmkunstkinos werden teurer.) „Sie wissen ja gar net, was Sie verpassen.“ In diesem Sinne: Wohl bekomm’s.

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