Ja, ja. Wenn man vom Wolga spricht, dann kommt er auch. Nicht dass ich jetzt
Al Bundys Schwiegermutter leibhaftig gesehen hätte, aber in Blue Moon
tauchen gleich mehrere dieser etwas altertümlichen russischen Gefährte auf.
Könnte daran liegen, dass Blue Moon ein österreichischer Film im deutschen,
englischen, slovakischen, russischen und ukrainischen Original ist mit
teilweiser Untertitelung ist. Ein bisschen angestaubt ist Blue Moon auch,
weil ich letztes Jahr nicht die Chance genutzt habe, ihn mir anzusehen.
In Österreich hat sich ja mit der K und K-Monarchie ein rechtes
Vielvölkergemisch angesammelt, wodurch der Österreicher an sich recht
durchschnittlich ist. Dies inkludiert auch den österreichischen
Kleinganoven, der im Benchmark mit seinen Arbeitskollegen auf dem Balkan
sicherlich noch viel bezüglich Best Practices lernen könnte.
Robert Pichler ist so ein Kleinganove, der sich von Großenzersdorf (sprich
Groß-enzersdorf) bei Wien in die Slowakei aufmacht, eigentlich erstmal ohne
Ziel, beziehungsweise weil ihn bei der gescheiterten Geldübergabe diese eine
Frau aufgegabelt hat. Irgendwo in der Slowakei trifft er auch Ignaz Spiegel
(gespielt von Detlev W. Buck), der irgendwie irgendwas in Osteuropa macht,
und dabei recht viel Alkohol vernichtet. Da jene oben erwähnte Frau
plötzlich verschwindet und sie dem Pichler Robert nicht mehr aus dem Kopf
geht, macht er sich auf die Suche nach ihr und auf den Weg in die Ukraine.
Dort trifft er aber nur ihre Schwester, die in L'viv in einem gelben Wolga
Taxi fährt. Also macht er sich mit der Schwester auf die Suche nach der
Unbekannten, findet aber neben Schafen nur eine verworrene
Familiengeschichte. Unterwegs in Ky'iv läuft ihm natürlich wieder Ignaz
Spiegel über den Weg.
So ung'schickt is er net, der Pichler Robert aus Waldhausen an der Thaya. In
Dnipropetrowsk verkauft er erfolgreich einen Ziegelstein (sic!). Nicht nur
komische Situationen wie diese, sondern auch die Geschichten aus dem Leben
der Pichleroma machen Blue Moon zu einem recht unhaltsamen Film. Die
Handlung ist zwar ähnlich an den Haaren herbeigezogen wie in Erbsen auf halb
6, aber Blue Moon wurde zumindest an Originalschauplätzen gedreht.
7 von gezahlten 5 Euro für diese nette Komödie.