Ich dachte bislang, das beste Rezept für eine Liebesbeziehung sei gute Zeit, die man gemeinsam verbringt. Anscheinend gibt es
auch andere Wege dorthin, wie Grete und Alexander in Die Unschärferelation der Liebe zeigen. Es fängt damit an, dass Grete
Alexander an einer Bushaltestelle auf den Nacken küsst und ihn danach zutextet. Dieses Wörterverhältnis ist insofern nicht
ungewöhnlich, da sich Alexander als Berliner an führenden Persönlichkeiten orientiert und ungefähr so mitteilungsbedürftig
ist wie unser momentaner Bundeskanzler. Grete mag in ihren Aussagen zwar wendischer als jeder Bundesminister sein. Das
gleicht sie jedoch durch Hartnäckigkeit aus und lässt nicht so leicht abwimmeln. So sehen wir sie dann auch kurze Zeit später
in Alexanders Fleischerei, wobei der Laden nicht so richtig läuft, wenn man das so sagen darf.
Man kann nicht so sagen, dass sich Caroline Peters als Grete und Burghart Klaußner als Alexander magnetisch anziehen, auch
wenn sie so unterschiedlich sind. Grete zeigt in ihrer Kleidungswahl mehr eine bunte Mischung aus dem, was der Kleiderschrank
an Ideen so hergibt. Alexander bevorzugt einfarbige Rollkragenpullover. Dennoch scheint sich da im Laufe von Die
Unschärferelation der Liebe etwas zu entwickeln. Von mir gibt es 12 von gezahlten 11 Euro. Und was Heisenberg damit zu tun
hat, darüber mag sein Gegenspieler auf amerikanischer Seite, Oppenheimer, vielleicht
eher rätseln.