Es gibt Tage, an denen sollte man am besten nicht aufstehen. Da geht einfach alles schief. Das gilt auch für Tarek Rama,
ehemaliger Mitspieler des Fußballvereins Maccabi Nazareth. Seit einem Jahr kann er nicht mehr mitspielen, weil es seinem
Vater schlecht geht. Na ja eigentlich hat er ein anderes Problem. Auf jeden Fall bekommt er eine Sondereinreiseerlaubnis für
Israel und wird von seinen Dorfgenossen mitten in Tel Aviv ausgesetzt. Ein durchgeschmortes Kabel bringt in eine gewisse
Verlegenheit.
Tarek ist ein Selbstmordattentäter, bei dem der Zündmechanismus nicht funktioniert hat. In einer Seitenstraße trifft die
Getränkeverkäuferin Keren, die nicht nur hübsch aussieht, sondern auch Probleme mit ihrer Familie hat. Ihre orthodoxen
Verwandten kommen mit ihrem etwas unorthodoxen Lebensstil nicht zurecht. Zufälligerweise braucht Herr Katz vom
Elektroladen gegenüber auch etwas Hilfe.
Alles für meinen Vater zeigt recht eindrücklich, wie Tarek versucht, für sich noch ein paar weitere Stunden Lebenszeit
herauszuholen. Eigentlich hätte er ein neues Leben anfangen können. Keren findet ihn sympathisch. Er bekommt noch einmal
ein Angebot, Fußball zu spielen. Und doch ist schon auf tragische Weise alles vorherbestimmt. Auch das Leiden Herrn Katz’,
der in einem der Kriege seinen Sohn verloren hat, kann ihn nicht mehr stoppen. Man wüsste eigentlich allzu gerne, ob die
Taten des Möchtegern-KOPS Schaul den Ablauf des Geschehens wesentlich beeinflusst haben.
Alles für meinen Vater bekommt aufgrund seines ab und zu abenteuerlichen Humors analog zu
Man on Wire 12,22 Euro (ein Zwanzigstel des momentan billigsten Fluges von Düsseldorf nach
Tel Aviv) für gezahlte 7 Euro.