Ich bin es ja gewohnt, durch etwas leere Kinosäle zu wandeln, was meistens mit einer kleineren Zielgruppe der
entsprechenden Filme zu tun. Gestern brauchte ich mir wieder mal keine Angst zu machen, dass mir jemand durch den Abspann
läuft. Allerdings lag es nicht unbedingt an einer zu kleinen Zielgruppe.
Fast Food Nation verquickt zwei Geschichten. Die eine handelt von einen Spitzenmanager der Fast Food-Kette Mickey’s, die mit
dem Big One einen Verkaufsschlager herausgebracht hat. Leider weisen die tiefgekühlten Fleischbratlinge einen etwas zu
hohen Gehalt an Escheria coli-Bakterien aus, so dass man sich die Produktionsbedingungen bei Uniglobe Inc. in Cody, Colorado
etwas genauer ansehen muss. Dort arbeiten nämlich ein paar illegale Mexikaner, die erst die billigen Preise für die Burger
möglich machen. Die Arbeitszeiten und –methoden sind ein bisschen unmenschlich, so dass die Auswirkungen nicht nur unsaubere
Arbeiten in der Ausweideabteilung sind. Um die Arbeit zu überstehen, nehmen viele Arbeiter Drogen und es kommt auch immer
wieder zu gefährlichen Unfällen.
Fast Food Nation hat eine recht schwache Story, die auch nicht die Auftritte von Bruce Willis, Ethan Hawke und Avril Lavigne
heraushauen. Mit Supersize Me ist Fast Food Nation schon gar nicht zu vergleichen. Auch
die Bilder aus der Schlachthaus fand ich nach Unser täglich Brot auch recht harmlos. Wenn
Tiere getötet werden, fließt eben eine Menge Blut. Damit kann man aber nicht gegen Burgerketten Stimmung machen. Außerdem
hat mir Unser täglich Brot gezeigt, dass die Fleischproduktion auch viel maschineller von statten gehen kann. Die
Verbindung mit der Ausbeutung Illegaler fand ich einfach nur oberpanne.
Nicht mal ein Menü bei Mickey’s für 4.98 USD (etwa 3,75 Euro) könnte mich für die Ausgaben (6,50 Euro) entschädigen.
Außerdem habe ich momentan eh keine Lust auf Burger, aber nicht Fast Food Nation wegen.