El Viento Se Llevó Lo Que ist beim Publikum nur mittelmäßig angekommen. Dafür war dann der Chef vom Arsenalfilmverleih da und hat Elling-Sauerkraut an sechs Leute verteilt, die sich getraut haben, ein Gedicht aufzusagen. Was es mit dem Sauerkraut bei Elling auf sich hat, kann man entweder jetzt im Kino sehen oder auch bei mir erfragen (für die Leute im Ausland).
Diesmal gab es einen dänischen Film mit deutscher Übersetzung, Flickering Lights. Für die Schreibung der dänischen Namen übernehme ich diesmal deshalb keine Gewähr.
Seit der Olsenbande (Egon, Benny, Kjeld, Yvonne und Børge) wissen wir, dass dänische Verbrecher nicht unbedingt zu den erfolgreichsten gehören. Letztere hat es ja nur einmal nach Jütland gebracht, aber nie nach Spanien (Børge ist dann doch mal nach Spanien in die Flitterwochen geflogen.)
Thorkill ist auch so ein dänischer Verbrecher. Aus Polen hat er gerade eine Ladung mega-outer Mentholzigaretten erhalten, mit der sein Chef und Oberschurke Färøer nichts anfangen kann. Seine Freundin hat ihn gerade wegen seiner Erfolglosigkeit verlassen. Da kommt ihm ein Einsatz in einer Lagerhalle gerade recht. Er erschießt dabei fast seinen kokainabhängigen Kumpel Pieter, als sich dieser Einsatz als Überraschungsgeburtstagsparty entpuppt. Sein Kumpel Arne, Waffenhändler, schenkt ihm eine AK 47, und Steffan, auch einer seiner Genossen, stellt ihm seine Freundin Hanne vor, die Thorkill nicht wiedererkennt. Arne meint dazu nur kurz, dass sie sich nichts daraus machen sollte, er habe sie auch nicht wiedererkannt.
Leider platzt Färøer in die Party, und überredet Thorkill mit schlagkräftigen Argumenten, in die griechische Botschaft einzubrechen, um dort einen Koffer zu entwenden. Also macht sich Thorkill mit Pieter, Arne und Steffan auf. Doch der Einbruch wird zum Disaster: Pieter und der griechische Botschafter werden angeschossen. Thorkill, gerade in der Midlifekrisis, hat die Schnauze voll. Er nimmt den Koffer, 3-4 Millionen dänische Kronen und setzt sich ab.
Aus dem Ziel Barcelona wird jedoch nichts, das Fluchtauto bricht zusammen. (Man erinnere sich an Kjeld und seine streikenden Autos.) Irgendwo in Jütland finden sie dann ein verlassenes Gasthaus, in dem sie übernachten. Über allen schwebt die Angst, von Färøer entdeckt zu werden. Kurz darauf erscheint Alfred, ein Jäger, der sich über die Wiederbelebung des Gasthauses freut. Er holt den sturzbesoffenen Arzt Carl, der Pieter notdürftig versorgt.
Thorkill nutzt den Wiederaufbau der Gaststätte geschickt zur Deckung, doch alle haben ihre Schwachstelle: Pieter braucht dringend Koks, Arne will endlich mal wieder jemanden zusammenschlagen und plötzlich steht Hanne vor der Tür. Ausserdem muss Thorkill seine Kumpels immer wieder dazubewegen, dazubleiben und das Haus zu renovieren. Als Färøer sie dann doch noch findet, steht alles auf der Kippe.
Der Film zeigt durch Rückblenden in die Kindheit der Hauptakteuere, warum sie zu dem geworden sind was sie sind. Der Aufenthalt auf dem Land hat jedoch auch eine Läuterung bei jedem von ihnen ausgelöst.
Ein krasser Film mit den wohl besten erfolglosen dänischen Verbrechern seit der Olsenbande. Zartbesaitete Naturen möchte ich doch vor der Brutalität des Filmes warnen, die eindringlicher als bei so manchem Aktionfilm gezeigt wird. Insgesamt sehen wir mehrere Schwerverletzte, zwei Selbstmorde, zwei tote Kühe, mehrere erlegte Wildtiere, eine Fehlgeburt,...
Für zwei Stunden unglaubliches Kino gibt es 7,50 von 5 möglichen Euros.