Lady Bird

Greta Gerwig und Noah Baumbach werden seit Mistress America als Nachfolger von Woody Allen gehandelt. Allerdings arbeiten sie sich nicht so sehr an der High Society Amerikas ab, sondern widmen sich eher den einfachen Leuten. So spielt Lady Bird hauptsächlich in Sacramento, wo Christine McPherson, die nur Lady Bird genannt werden möchte, ihr letztes Highschooljahr absolviert. Ich habe gestern Lady Bird in der englischen Originalversion mit gut lesbaren Untertiteln gesehen.

Lady Bird müht sich durch das letzte Highschooljahr an einer katholischen Mädchenschule. Ihre beste Freundin ist Julie, die etwas zu gut gebaut ist, um sich für attraktiv zu halten. Lady Bird kandidiert mit extravaganten Plakaten für ein Schulsprecheramt und schreibt sich mit Julie für den Theaterkurs ein, an dem auch Schüler von St. Xavier, der katholischen Jungenschule teilnehmen. Es geht um die üblichen Probleme: Welche Noten sind notwendig, um aufs College zu kommen? Wie komme ich bei den Jungs an? Welche Mitschülercliquen akzeptieren mich sonst noch? Lady Bird und Julie wären gerne bei den coolen Schülern dabei, deren Eltern Geld haben und in blauen Häusern wohnen. Da Lady Birds Eltern nicht viel Geld verdienen und ihr Bruder sowie dessen Freundin nur einen Job im Supermarkt haben, sieht es alles nicht so rosig aus, wie es der amerikanische Traum verspricht.

Laurie Metcalf, die in der Big Bang Theory die Mutter Sheldon Coopers spielt, spielt in Lady Bird Lady Birds Mutter. Irgendwie verleiht diese personifizierte Besorgnis Lady Bird ein bedrückendes Flair. Vielleicht ist das Grund, warum Lady Bird auf die Colleges an der Ostküste gehen möchte. Aber alles muss heimlich geschehen, damit sich die Mutter keine Sorgen macht. Nichtsdestotrotz hat Lady Bird auch komische Elemente. Insbesondere als der Theaterprojektleiter ausfällt und der American Football-Trainer die Vertretung übernimmt. A play is a play. Ich weiß leider nicht, wie sich die deutsche Synchronisation aus diesem Schlamassel herausgewunden hat. Von mir erhält Lady Bird mit 8,50 Euro genau den Eintrittspreis als Gegenwert für die Kinokarte.

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