Midnight in Paris ist der letzte Film von Woody Allen, der mich am Anfang ein wenig an
The Darjeeling Limited erinnert hat. Während bei The Darjeeling Limited das
Lied Where do you go to (my lovely) von Peter Sarstedt im Vordergrund steht, ist es bei Midnight in Paris eine
Jazzversion von Les Champs Elysées. Midnight in Paris läuft übrigens im deutsch synchronisierten Englisch, wobei
französische und spanische Passagen im nicht untertitelten Original bleiben.
Wie schon in Vicky Cristina Barcelona sind wieder ein paar Amerikaner als
Touristen in Europa unterwegs. Diesmal hat sich Woody Allen entgegen meines damaligen Wunsches Paris ausgesucht.
Gill Pender und seine Verlobte Inez begleiten ihre Eltern auf einer Geschäftsreise, bei der die kulturellen
Bedürfnisse nicht zu kurz kommen sollen. Also werden alle möglichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, besonders
nachdem Inez ihre Freunde Paul und Carol zufällig in einem Restaurant trifft. Paul ist ein richtiger Pedant und
Gill kann ihn gar nicht ausstehen.
Der Urlaub hätte natürlich fürchterlich für Gill ausfallen können, wenn er nicht eines Nachts in einen Oldtimer
eingestiegen wäre, während sich Inez und Paul beim Tanzen amüsiert haben. Auf jeden Fall wirkt sich diese Begegnung
positiv auf Gills Buch aus. Er hat sich eine Auszeit von den Hollywooddrehbüchern, die er sonst schreibt, genommen
und versucht sich an richtiger Literatur. Gill gefällt im Gegensatz zu seiner Verlobten Inez sowieso Paris im Regen
viel mehr, besonders wenn es sich um das Paris der 1920er Jahre handelt.
Woody Allen hat wieder ein kleines Schmuckstück kreiert, das aber wieder nicht als Komödie durchgeht. Es ist
eigentlich eine Schande, dass Inez das Choucroute (Sauerkraut) in der Brasserie Lind nicht probieren will.
Deswegen gibt es von mir einmal das Choucroute von Les 3 Brasseurs in Montreal - ich war gerade im Urlaub - für
13.99 kanadische Dollar (9,99 Euro) als Gegenwert für die gezahlten 7,50 Euro der Kinokarte.